Wie man böse Kerle zu netten Jungs umbaut – Progressive Mädchenpädagogik und die „Nice Guys Engine“

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Der folgende Text ist ein Beitrag zur Blogparade des Monats Februar, die Geschlechterrollen zum Thema hat. Alle Ähnlichkeiten zu einer Satire sind unbeabsichtigt und ungewollt, aber unglücklicherweise unvermeidbar.

Ein Partnertest. Nicht etwa in der Bravo oder auf einer wenig vertrauenswürdigen Internet-Seite, sondern in einem wissenschaftlichen Angebot für Schulen, erstellt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Erfurt, Abteilung Sozialwesen, und weithin empfohlen für den Unterricht. Eine Vierzehnjährige überprüft damit gewissenhaft am Computer, ob eigentlich ihr Freund für sie geeignet ist.

Du benimmst dich, wie du wirklich bist, wenn ihr zusammen seid“ klickt sie an, außerdem „Er akzeptiert deine Art zu leben, deine Kultur“ und „Er hört dir zu, wenn du was erzählst“. Was sie allerdings stört, ist, dass er manchmal Bier trinkt („Es sind Alkohol oder Drogen im Spiel“). Sie klickt auf die „Fertig, zum Ergebnis“-Schaltfläche, ein neues Fenster öffnet sich, und sie erfährt:

„Bei diesem Typ … bekommst du bald Schläge.“

Dieser Partnertest gehört zur „Nice Guys Engine“, der Nette-Jungs-Maschine, die seit 2006 als Internetangebot für Schulen verfügbar ist. „Spass oder Gewalt?“ ist die Internet-Plattform überschrieben, und das ist natürlich keine echte Frage – Kinder und Jugendliche sollen damit lernen, dass das, was Jungen als Spaß empfinden, tatsächlich oft Gewalt ist.

Wer könnte etwas gegen ein Programm haben, das  Gewalt, und insbesondere sexueller Gewalt gegen Mädchen vorbeugt? Entsprechend wurde diese aufwendig gestaltete Plattform auch großzügig aus öffentlichen Geldern gefördert, von der „Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V.“, die über Vorstand und Geschäftsführung an das Bundesfamilienministerium angebunden ist, und durch erhebliche Investitionen der Fachhochschule Erfurt, deren Professorin Cäcilia Rentmeister das Projekt geleitet und über viele Semester hinweg insgesamt über einhundert Studierende des Fachbereichs Sozialwesen am „Praxistransfer“ beschäftigt hat.

Natürlich wurde dieses Projekt auch mit einem Preis ausgestattet, schon 2007 mit dem Thüringer Frauenmedienpreis des Landesfrauenrats Thüringen e.V. und der Thüringer Landesmedienanstalt.

Für Jungen hält die Plattform übrigens keinen Partnertest bereit, dafür können sie sich damit beschäftigen, wann ihr Verhalten gegenüber Mädchen als Vergewaltigung zu werten ist. Das aber ist nur einer der vielen kleinen Unterschiede dieses Projekts.

Eine Maschine, die aus bösen Kerlen nette Jungs macht

Für Inhalt und Produktion der Nette-Jungs-Maschine ist mit ihrem eingetragenen Verein „Cream e.V.“, dem es um die „Chancengleichheit von Mädchen und Frauen auf dem Gebiet der neuen Technologien“ geht, die Regisseurin und Produzentin Christina Perincioli zuständig, die zufällig zugleich die Lebensgefährtin der Professorin Rentmeister ist. Beraten wurde das Projekt von Dr. Anita Heiliger vom Deutschen Jugendinstitut in München.

Angekündigt hat Heiliger die Plattform schon 2005, als

Website für Jungen, die ab Mitte 2006 die Möglichkeit bieten wird, patriarchale Männlichkeit zu hinterfragen und eine gewaltfreie und frauenrespektierende Männlichkeit zu fördern“ (Heiliger: Mädchen stärken in Eigensinn und Widerstand, S. 6).

Die Geschlechterrollen der Mädchen nämlich hätten sich geändert, die der Jungen aber seien starr geblieben.

Die zur emanzipativen Weiblichkeit (passende) männliche Identität hinsichtlich Respekt vor Frauen, vor Mensch und Natur überhaupt, Distanz zu Gewalt, Aggression und Dominanz, Fürsorglichkeit im Umgang mit seiner Umwelt wie mit sich selbst, steht nach wie vor aus. (…) Ihnen Grenzen zu setzen bei Abwertung von Mädchen und Übergriffen, sie zu unterstützen bei Achtsamkeit. Täterprävention ist daher mein derzeitiger Schwerpunkt in der Konsequenz aus den Erfahrungen von Mädchen- und Frauenarbeit.“ (S. 5-6).

Jungen in ihrer Männlichkeit sind also weiterhin respektlos, gewalttätig, aggressiv, dominant, war ja schon immer so. Das notwendige Gegenstück zur fördernden Mädchenarbeit ist daher bei ihnen die Täterprävention.

Wenn sich nun engagierte Lehrkräfte daran machen, progressive Mädchenarbeit und vorausschauende Täterprävention in der Schule mittels moderner Technologien trefflich zu verbinden, dann sollen sie laut Projektplanung ihrer Klasse („Mädchen und Jungen ab 12, auch mit Migrationshintergrund„) erst einmal einen kurzen Film zeigen. Die Handlung ist direkt aus dem Leben gegriffen und schnell skizziert – noch bevor der Film beginnt, wird der Klasse allerdings mitgeteilt, dass es dabei um die „Vergewaltigung einer 14jährigen Schülerin durch gleichaltrige Mitschüler an der Berliner Weißensee-Gesamtschule“ geht.

Zwei Jungen und ein Mädchen stehen in einer abgelegenen Ecke eines Schulhofs, ein Mädchen kommt, um sein Fahrrad aufzuschließen. Olli, ganz typischer Junge, kommentiert: „Ey, schau mal. Da kommt Evi, das Tittenmonster. Hüpf…hüpf…hüpf… Sag mal, haste überhaupt keine Angst, mit diesen beiden Dingern irgendwo mal hängenzubleiben?“ Auch Marion macht mit: „Vorsicht, schwingt aus.“ Olli: „Ja, echt ey. Ich wüsste zu gern, ob die echt sind. Ey Micha, überprüf das mal. (der angesprochene Micha zögert) Was‘n los, ich dachte, du bist hier der Frauenversteher. Traust dich nicht, du Weichei? Ja, Mann, jetzt an die Titten, Mann, los.

Schließlich greift Micha Evi wie von Olli gewünscht an die Brüste, Evi wehrt sich, Olli wird wütend und gibt Micha die Order, zu überprüfen, ob sie einen Schlüpfer anhabe. Evi fleht vergeblich um Marions Hilfe. Ein Lehrer kommt vorbei, versteht die Situation nicht und macht lediglich kurz darauf aufmerksam, dass hier Rauchverbot herrsche.

Nach einer Diskussion in der Klasse geht es dann in geschlechtergetrennten Gruppenarbeiten weiter. Die Mädchen überlegen, wo Marion die Gewalt hätte stoppen können, die Jungen erfahren:

Wenn heute ein Junge als Belästiger auffällt, wird er zu 60% als 24jähriger vorbestraft sein.“

Mädchen „befragen Mädchen zu erfahrener Belästigung“, und „Jungen finden heraus, was nette Jungen fies werden lässt“. Dazu kreuzen beide identische Listen an, jeweils unter der Überschrift „Gewalterfahrung von Mädchen“ bzw. „Werden bei uns Mädchen belästigt?“ (Jungen) – „anstarren“, „mit Worten beleidigen“, „hinterherpfeifen und johlen“, „zwischen die Beine fassen“, etc.

Sollten Mädchen oder Jungen auf die Idee kommen, sich über die „Böse Jungen – nette Mädchen“-Klischees zu ärgern, ist vorgesorgt: Sie klicken dann ein entsprechendes Feld an und erfahren:

Wenn ihr euch über diese Fragen aufregt, wenn ihr es ungerecht findet, dass hier die bösen Mädchen kein Thema sind: Dann überlegt bei jeder hier aufgezählten Handlung  – wäre sie umgekehrt von einem Mädchen an einem Jungen denkbar?“

Die Frage wird nirgends beantwortet, als ob sich allein durch ihre Formulierung die Bedenken schon erledigt haben müssten. Dabei sind die meisten Handlungen umgekehrt sehr wohl denkbar, sind zum Teil auch üblich – allein „Rock hochheben“ und „an Brust fassen“ lassen sich schwer übertragen.

Schocktechnik, in die Eier! – Wir tummeln uns selbstständig auf der Spielwiese

Noch schlimmer wird das Ungleichgewicht dann auf der „Spielwiese“, die mit einem Spiel tatsächlich – von ganzen kurzen Intermezzi abgesehen – nichts zu tun hat. Hier sollen sich Schüler und Schülerinnen, säuberlich nach geschlechtergetrennten Rubriken aufgeteilt, selbst an den Computern beschäftigen, wenn sie mit den Arbeitsblättern zur „Gruppenarbeit“ fertig sind.

Mädchen erfahren hier:

Jedes vierte Mädchen wird von ihrem Freund körperlich, sexuell, emotional oder verbal misshandelt. Andere Studien zeigen, dass es sogar jede zweite erlebt.“

Was genau darunter zu verstehen ist, erfahren Mädchen allerdings nicht – was zum Beispiel eigentlich eine „emotionale Misshandlung“ ist, bleibt offen und der Fantasie überlassen – und sie lesen schon gar nicht, dass ein Gewaltbegriff untragbar ist, der keinen Unterschied macht zwischen schweren körperlichen Misshandlungen und verbalen Beleidigungen, die im Unterschied zu Misshandlungen übrigens bei Jungen UND Mädchen an der Tagesordnung sind. Wichtig ist die Botschaft, dass der Junge, den sie für ihren Freund halten, tatsächlich eine Bedrohung ist.

Sie können, dergestalt wohlinformiert, dann mit dem Partnertest beginnen und überprüfen, ob der eigene Freund zu den gewalttätigen Jungen gehört. Es gibt, je nach geklicktem Feld zu seinen Eigenschaften, Plus- und Minuspunkte.

Bei diesem Typ“ – „erwartet dich ein Alptraum“ (-15 – -60) oder „lebst du wie im Gefängnis“ (-5 – -10) oder „bekommst du bald Schläge“ (0-5) oder (schon deutlich im Plusbereich, bei 10-15 Punkten) „musst du dich oft wehren“. Bei 20 bis 25 Punkten erscheint die Aufforderung, den Test noch einmal zu machen – sicher ist sicher, und erst bei hohen Pluszahlen, die angesichts des Testdesigns unwahrscheinlich sind, „lohnt sich ein Versuch“.

Bei diesem Typ findest du das Glück“ ist nur bei völlig unrealistischen Konstellationen möglich, wenn ein Junge sämtliche positive Eigenschaften, aber keinerlei problematische hat. Die Mädchen lernen hier also zwanglos eine wichtige Lektion: Wenn Du glauben willst, das Du glücklich wirst, musst Du Dir was vormachen.

Die Schülerinnen erfahren zudem, selbstständig und mit Einsatz neuer Medien und dergestalt ganz entsprechend der Grundsätze eines modernen Schulunterrichts: Es ist dringend nötig, dass sie die Selbstverteidigung beherrschen. Die wird ihnen dann auf ein paar Videos beigebracht, die eine Judolehrerin mit einer Mädchengruppe zeigen.

Die Lehrerin führt ihre Übungen –  es ist schließlich wichtig, realistisch zu bleiben – vorwiegend mit einer der Schülerinnen vor, die eine androgyne Erscheinung hat und für einen Jungen gehalten werden könnte. Schon beim ersten Film, der die Reaktion auf das „Würgen von vorne“ zeigt, ist es für die Mädchen an ihren Computern gewiss putzig und lustig anzusehen, wie die erwachsene Lehrerin wieder und wieder und mit viel Freude Schläge und Tritte gegen die Schülerin simuliert, die das Unglück hat, wie ein Junge auszusehen. „Schocktechnik, in die Eier!“

Die Jungen hingegen lernen natürlich keine Selbstverteidigung, die prügeln bekanntlich eh schon viel zu viel und sind ohnehin die Angreifer. Sie sollen stattdessen einen Fragebogen zu ihrem Pornokonsum ausfüllen, und sie erfahren, wann Selbstbefriedigung schlecht ist – „wenn sie auf Machtfantasien basiert“, „gegen Einsamkeit“ oder „wenn man Angst hat vor ‚schlechtem Gewissen‘“.

Ein Junge, der ein schlechtes Gewissen ob seiner Sexualität hat, gerät also auf die schiefe Bahn – diese Information ist natürlich besonders achtsam und mitfühlend angesichts der Tatsache, dass Jungen zu diesem Zeitpunkt schon etwa zwei Schulstunden lang ein schlechtes Gewissen ob ihrer Sexualität gemacht worden ist.

Neben Horrorgeschichten über Männer, die durch ihren „Selbstbefriedigungszwang“ ins soziale Abseits gerieten und nimmer wieder eine Chance auf eine reale Freundin haben werden, erfahren Jungen immerhin auch, wann Selbstbefriedigung gut ist: wenn sie damit „aufmerksamere – und damit bessere – Liebhaber werden“. Warum die preisgekrönte Plattform nicht auch zwölfjährigen Mädchen mitteilt, dass ihre Masturbation dann gerechtfertigt ist, wenn sie daraufhin Jungen und Männer besser befriedigen können – das hat sich mir trotz umfangreicher pädagogischer Vorbildung noch nicht vollständig erschlossen.

In einem einzigen Teil des Programms können auch Jungen mit Empathie rechnen: bei der Frage „Können Jungen vergewaltigt werden?“ nämlich. Natürlich beeilen sich die Macherinnen, den Jungen mitzuteilen, dass sie vorwiegend von Männern vergewaltigt würden – ansonsten stehen Jungen hier ein einziges Mal nicht als Täter da, sondern haben, auch sie, Anspruch auf „Rat und Hilfe“.

Hier, zum Beispiel, wird deutlich, wie nützlich es gewiss gewesen wäre, wenn angesichts aller anerkennenswerten Professionalität bei der Eintreibung von Mitteln und bei der Werbung für eigene Projekte auch irgendjemand beteiligt gewesen wäre, der zumindest ein rudimentäres Verständnis pädagogischer Zusammenhänge hat. Kinder und Jugendliche können sich nämlich zwar sehr wohl mit Opfern identifizieren – es ist aber problematisch, ihnen eine Identifikation abzuverlangen, allein weil jemand ein Opfer ist. Die Identifikation hat für sie schließlich immer auch den Sinn, Modelle für ein gelingendes Leben auszuprobieren und zu überprüfen – und dieses Modell bietet jemand ja gerade nicht an, der durch nichts anderes hervorsticht als dadurch, Opfer anderer zu sein.

Eine solche unüberlegte und erwachsenenzentrierte Opfer-Pädagogik produziert notorisch unsinnige Resultate – eine oberflächliche, nämlich von den Lehrern explizit gewünschte Solidarisierung und eine vitale, aber stillschweigende Distanzierung. Die Solidarisierung mit männlichen Gewaltopfern wäre hier also durchaus gut und richtig, wenn nur Jungen nicht in allen anderen Teilen dieser Plattform abgewertet und als dumme, geile, gewalttätige und sozial inkompetente Figuren präsentiert würden.

Und einmal ganz unverbindlich nebenbei gefragt: Wie sehr verachten eigentlich die erwachsenen Frauen, die diese Plattform erstellt haben, Jungen, wenn das Junge-Sein an sich als eine solch große Schuld erscheint, dass lediglich die Erfahrung einer Vergewaltigung für eine Weile als Buße dieser Schuld akzeptiert und der Junge als Mensch wahrgenommen wird?

Unhold und verfolgte Unschuld –  und weitere progressive Geschlechtermodelle

Wann ist es eine Vergewaltigung?“ Dieser Frage gehen die Jungen angesichts von zwei Situationen nach, die jeweils aus der Sicht des Mädchens und der des Jungen geschildert werden und die jeweils in einem sexuellen Übergriff des Jungen enden – den dieser aber nicht versteht. Diese kurze Sektion beinhaltet im Kleinen das Muster des gesamten Programms: Nur scheinbar stehen sich hier zwei gleichberechtigte Perspektiven gegenüber, tatsächlich aber ist nur die eine tragfähig, die der Mädchen, während die Perspektive der Jungen grundsätzlich als Legitimation von Gewalt erscheint.

Das ist nicht einmal im Sinne der Mädchen. Wer Mädchen vermittelt, Jungen seien nur akzeptabel, soweit sie die Bedürfnisse der Mädchen erfüllen – und wer ihnen angesichts der Probleme, die durch eine solch narzisstische Haltung entstehen müssen, allzeit verfügbare Schuldige anbietet – der hat natürlich nicht das Ziel, Mädchen zukunftsfähige Geschlechterrollen anzubieten.

Schlimmer aber noch ist die absurd jungenfeindliche, autoritäre Boot-Camp-Pädagogik der Plattform. Jungen lernen, dass sie so, wie sie sind, grundsätzlich schlecht sind – dass sie sich aus dieser Schlechtigkeit nur dann befreien können, wenn sie den Blick der Mädchen auf sie (der eigentlich der Blick der Projektleiterinnen ist) als maßgeblich akzeptieren und sich entsprechend ändern. Was Du bist, muss erst verschwinden – erst dann kann Neues entstehen.

Und: Lass deinen Schwanz in Ruh!

Die pädagogischen Konsequenzen der widersprüchlichen Geschlechterrollen dieses Projekts sind enorm, und enorm negativ. Tatsächlich sind die Darstellungen der Geschlechter zeitentrückt und reaktionär, reproduzieren wieder und wieder das Bild der Damsel in Distress, die vom männlichen Unhold bedroht wird. Dem Selbstverständnis der Macherinnen entsprechend werden dabei allerdings, zu allem Überfluss und zur allgemeinen Verwirrung, zukunftsweisende, progressive Modelle angeboten – wobei es natürlich nebensächlich ist, das sowohl Mädchen als auch Jungen mit diesen Modellen kaum werden leben können.

Wer Geschlechterrollen tatsächlich offen gestalten möchte, darf sich nicht auf betonierte Gut-Böse-Schemata festlegen – dieser Zusammenhang ist so naheliegend, dass ich noch nicht so recht verstehe, wieso er den doch gewiss hochkompetenten Verantwortlichen dieses Projekts so tief verborgen bleib.

Nun denn. Ich mache mich jetzt jedenfalls daran, eine ebenso progressive Nice Girls Engine zu entwickeln. Mädchen können damit lernen, dass sie eigentlich völlig unerträglich und inakzeptabel sind, es sei denn, sie bedienen die Bedürfnisse von Jungen und Männern. Jungen wiederum lernen, dass Mädchen ihnen eigentlich nur Schlechtes wollen, dass es aber vielleicht seltene Ausnahmen gibt – die ein Junge daran erkennen kann, dass sie sich ganz nach seinen Wünschen richtet.

Ein sicher bald preisgekröntes Programm für alle Schulen, das ich in Zusammenarbeit mit einer Uni und ihren Studenten entwickle und auf das Lehrer sicher gern zurückgreifen werden (schließlich ist es immer gut, die Klasse eine Doppelstunde lang beschäftigt zu haben, ohne selbst allzu viel tun zu müssen; zumal es ja für einen guten Zweck ist).

Just Kidding. Niemand würde für einen solchen Dreck öffentliche Mittel verwenden, natürlich nicht, niemand würde dafür auch noch Preise verteilen, und nirgendwo gäbe es so angepasste und unkritische Studenten, dass sie dabei auch noch über Jahre mitmachen würden. Aber: Alles andere in diesem Text stimmt.

Auch wenn das noch so schwer zu glauben ist.

Nachwort: Beim „Deutschen Präventionstag 2011″ wurde die Nice Guys Engine vorgestellt, angeblich hatte sie zu diesem Zeitpunkt 3600 Teilnehmer.

Die Plattform ist vielfältig verlinkt, zum Beispiel:
– Beim österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst, Kultur
– Bei der überkonfessionellen Plattform für Religionspädagogik und Religionsunterricht
– Beim Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe Niedersachsen
– Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, natürlich beim „Frauengesundheitsportal“ (Wen interessieren schon die Jungen?)

Wie groß die Gesamtkosten für dieses Plattform waren, habe ich nirgends herausgefunden. Ich gehe davon aus, dass sie leicht größer waren als, zum Beispiel, die Kosten für das Blog man tau.

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Der Artikel erschien zuerst auf man tau.

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