Im Vorfeld der Bundestagswahl wurden von den Grünen Dr. Robert Habeck und Annalena Baerbock als von den Grünen gewünschte mögliche Kandidaten für das Bundeskanzleramt vorgestellt. Soweit lief in der öffentlichen Wahrnehmung alles konsensual ab.
Aber nun ging es um die Entscheidung zwischen den beiden Kandidaten, und da es hier um eine feministische Partei handelt, in der folglich Frauen bevorzugt werden, wurde Annalena Baerbock zur grünen Kandidatin auf das Bundeskanzleramt.
Die rotzgrüne Art und Weise, wie Baerbock hier mit Habeck umging, kann man im Video miterleben, allerdings hat Habeck sich ja wissentlich selbst in diese Position in dieser Partei begeben, und das dämpft das Mitgefühl mit ihm beträchtlich. (1)
Aus spieltheoretischer Sicht ist jedoch klar, daß Baerbock hier öffentlich defektiert, also gegen die abgestimmte Kooperation verstoßen hat, um sich selbst als Kandidatin durchzusetzen. Habeck, der unterlegene Kandidat wirkte sichtlich enttäuscht und angeschlagen, nahm das aber allem Anschein nach so hin. In Asien würde man sagen: „Er hat sein Gesicht verloren“; eine schwere Schande.
Nun entwickelte sich in den sozialen Medien durch gezielte Nachforschungen des Bloggers Hadmut Danisch zunächst eine m. W. bisher unabgeschlossene Debatte zum veröffentlichten beruflichen Lebenslauf von Baerbock, insbesondere zu Unstimmigkeiten ihrer eigenen Angaben zu ihrem Studium und seinen Resultaten. (2)
Wir wissen demzufolge nicht in genau dokumentierter Form, was sie nun eigentlich mit welchen Inhalten und Ansprüchen wie lange und wo und letztlich mit welchem Abschluß studiert hat.
Auch was es mit einem angeblichen oder zeitweiligen Promotionsvorhaben tatsächlich auf sich hat, bleibt ungewiß und unklar. Klar ist nur, daß es nicht abgeschlossen worden ist.
Ein akademischer Qualifikationsnachweis ist das alles sicherlich nicht.
In einer neuen Phase wurden nun von anderer Seite finanzielle Unregelmäßigkeiten reklamiert, auf die Baerbock mit einer Entschuldigung und mit Nachmeldung reagierte. (3)
Diese Vorwürfe waren also berechtigt.
Nun mag es ja sein, daß sich das alles rein zufällig so entwickelt hat.
Aber aus spieltheoretischer und ebenso aus psychologischer Sicht ist viel eher zu erwarten, daß sich der enttäuschte und vielleicht auch getäuschte Konkurrent Habeck nun konsequent verhält, und das heißt, daß er sich revanchiert; Grund dazu hätte er zweifellos. Gelänge ihm das, dann wäre das immerhin eine bestandene Realitätsprüfung für einen Kanzlerkandidaten Dr. Richard Habeck.
Es wäre aus seiner Sicht ein Dienst an der Partei, eine offenkundig ungeeignete und politisch sowie beruflich unerfahrene Kandidatin aus der Kandidatinnenrolle zu entfernen, und wer wäre besser geeignet, diese Rolle dann einzunehmen als er selbst?
Quellen:
(1)
https://www.youtube.com/watch?v=nOMW8Kn4OLw
https://www.youtube.com/watch?v=rsjRm2Zf-5Y
(2)
Siehe hierzu die Liste der Originalbeiträge zu diesem Thema von Hadmut Danisch:
https://www.danisch.de/blog/?s=baerbock
sowie:
https://www.freiewelt.net/nachricht/wie-kam-annalena-baerbock-an-ihren-master-10084845/
Prof. Dr. Güter Buchholz, Jahrgang 1946, hat in Bremen und Wuppertal Wirtschaftswissenschaften studiert, Promotion in Wuppertal 1983 zum Dr. rer. oec., Berufstätigkeit als Senior Consultant, Prof. für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Consulting an der FH Hannover, Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik, Abteilung Betriebswirtschaft. Seit 2011 emeritiert.