Der polnische Regisseur Krzysztof Zanussi konnte seine Filme trotz kommunistischer Zensur realisieren. Doch was die Kommunisten nicht vollbrachten, wäre beinahe einer feministischen Lobby gelungen.
Krzysztof Zanussi gehört zu den bedeutendsten Regisseuren Polens. Er gewann mit seinen Filmen bei internationalen Filmfestspielen, z.B. in Cannes und Venedig, zahlreiche Preise. In der Bundesrepublik drehte er Filme wie „Haus der Frauen“, „Wege in der Nacht“, „Versuchung“, „Blaubart“ und „Erloschene Zeiten“.
Während der kommunistischen Herrschaft in Polen schilderte er schonungslos die düstere Realität des sozialistischen Alltags und die moralischen Dilemmata von Menschen, die in einem amoralischen System lebten. Das rief den kommunistischen Zensor auf den Plan. Zanussi konnte seine Filme trotz zensuralen Drucks realisieren und ihre kritischen Botschaften dem Publikum vermitteln.
Eine große Überraschung musste er jedoch im „freien“ Polen, mehr als 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erleben. Sein neuestes Filmprojekt mit dem Arbeitstitel „Fremder Körper“ handelt vom Mobbing in einem internationalen Unternehmen. Frauen haben in dem Unternehmen das Sagen. Die Protagonistin des Films ist eine skrupellose Managerin, die einen Mann, einen Katholiken, der fest an moralische Prinzipien glaubt, mobbt. Zanussi möchte in dem Film einen neuen Managerin-Typ darstellen, den er als den „schlimmeren Mann“ bezeichnet. Er möchte somit auf die negativen Auswirkungen des Feminismus hinweisen, darüber hinaus noch allgemeiner auf das Verhältnis von Moral und Karrierismus. Zanussi beteuert, dass er nicht grundsätzlich gegen den Feminismus ist. Feminismus ist für ihn wie Cholesterin: Es gibt einen guten und einen schlechten.
Der Film sollte vom Polnischen Institut für Filmkunst finanziert werden. Doch die Kommission, der feministische Regisseurinnen angehören, lehnte aus ideologischen Gründen das Drehbuch und somit die Finanzierung des Films ab. Man empfahl Zanussi, die Managerin „sanfter“ darzustellen, was der Regisseur ablehnte. Das Projekt drohte zu scheitern. Was die kommunistische Zensur jahrzehntelang nicht vollbrachte, wäre einer feministischen Lobby gelungen.
Nach eineinhalbjährigen Bemühungen konnte Zanussi doch noch anderweitig, u.a. in Rußland und Italien, Finanzierungs- und Realisierungsmöglichkeiten für den Film finden. Die Dreharbeiten sollen Anfang 2013 beginnen. Doch am Schluss noch eine traurige Vermutung: Man kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Film dem deutschen Publikum aus ideologischen Gründen niemals gezeigt wird.
Ich studierte Philosophie, Soziologie und Sprachwissenschaften.
Meine Doktorarbeit schrieb ich über den Begriff der Lebenswelt.
Ich stehe in der Tradition des Humanismus und der Philosophie der Aufklärung. Ich beschäftige mich vorwiegend mit den Themen "Menschenrechte", "Gerechtigkeit", "Gleichberechtigung" und "Demokratie".
In meinen Büchern lege ich besonderen Wert auf Klarheit und Verständlichkeit der Darstellung. Dabei folge ich dem folgenden Motto des Philosophen Karl Raimund Popper: „Wer’s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er’s klar sagen kann“.