Ich war heute bei der Tagung „Gender-Ungleichheiten und ihre Folgen – Wie arbeiten und wirtschaften wir weiter?” des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der SPD-„nahen” Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).
Sieht aus, als wäre der Feminismus primär gescheitert, in der Krise und in der Rettungsphase. (Ich war nur bis etwa 16.30 dort, zu mehr hat mir die Zeit heute nicht gereicht.)
Fazit: Feminismus ist ein Ladenhüter
Ich erlaube mir ausnahmsweise, mit meinem Fazit anzufangen, statt es ans Ende zu stellen, weil ich glaube, dass es das Verständnis erleichtert. (Außerdem ist der Artikel sehr lang.)
Ich hatte heute trotz allen feministischen Hurras und der Selbstanfeuerung den starken Eindruck, dass der SPD-Feminismus von der Realität eingeholt wurde, und dass er so, wie man sich das vorgestellt hat, nicht funktioniert. Und dass man sich dessen bewusst geworden ist. Und nun nach Auswegen aus der Krise sucht.
Ich hatte den Eindruck, dass man sich verfahren hat und nun versucht, die Sache durch wesentliche, aber nicht so explizit herausgestellte, sondern eher getarnte Richtungswechsel zu retten und noch irgendwas draus zu machen. In diesen Eindruck passt nun auch diese Einladung des unsäglichen Professors Kimmel von neulich, die ich nach dem heutigen Tag auch anders einordne.
In den letzten Jahren hatte man immer gebrüllt „Gleichen Lohn für gleiche Arbeit” und Frauenquoten gefordert. Bisher hieß es immer, Frauen seien doch genau so gut, wenn nicht besser, als Männer, und ein Gewinn und Leistungszuwachs für jede Firma. Freilich kam das auch heute einige wenige Male. Geprägt war die Veranstaltung aber durchgehend und in ihrer ganzen Vortragsauswahl von einer anderen Sichtweise. Nämlich der, dass Frauen (so im Mittel und Allgemeinen, Einzelfälle und Einzelbranchen gibt’s natürlich immer) doch nicht mit Männern mithalten können, jedenfalls nicht in quantitativer Hinsicht. Statt „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit” hieß es nur noch „Gleicher Lohn”, bisweilen auch für „gleiche oder gleichwertige Arbeit” und es drehte sich um die Frage, wie man erreichen könnte, dass Männer und Frauen bei der Arbeit gleichwertig dastehen.
Das ist bemerkenswert. Bisher wurde immer unterstellt, dass Frauen gleichwertig arbeiten. Nun fragt man sich, wie man das erreichen könne.
Dabei haben sich mir zwei bis drei Stoßrichtungen gezeigt:
– Die wesentliche Hauptstoßrichtung war, dass Männer doch einfach weniger arbeiten und sich dazu von ihrem Männlichkeitsbild verabschieden sollten. Frauen könnten nicht so viel arbeiten wie Männer, aber wenn man allgemein die Wochenarbeit auf beispielsweise 32 Stunden reduzieren würde, stünden Frauen im Vergleich nicht so schlecht da. Männer sollten mehr Freizeit machen.
– Männer sollten sich in der Leistung zurücknehmen, es sollten andere Leistungsanforderungen gestellt werden. Beispielsweise würden sich Männer spontan entscheiden, eine Aufgabe zu übernehmen, während Frauen länger für die Entscheidung bräuchten, man also für Entscheidungen mehr Zeit (genannt wurden 2 Tage) einräumen solle. Oder es wurde auf die Flexibilität abgehoben: Männer seien flexibel und würden sich an die Firma und deren Bedarf anpassen. Für Frauen hingegen müsse die Firma flexibel sein und sich an deren Bedürfnisse anpassen. Die Männer sollten sich in ihrer Flexibilität zurücknehmen.
– Frauen sind an der Erbringung des gleichen Arbeitsumfangs wie Männer durch Haushalt und Kinder gehindert. Deshalb sollen Männer weniger arbeiten und mehr im Haushalt helfen.
Für den ersten Punkt habe ich gar kein, für den zweiten nur wenig und erst für den dritten Punkt Verständnis.
Mir kommt das ganze vor wie ein Wettkampf, bei dem der langsamere zum schnelleren sagt, selbiger möge langsamer rennen, damit er behaupten kann, genauso schnell zu sein. Oder wie neulich die Sache mit den Pissoirs, in die Blumen gepflanzt wurden, damit auch Männer nicht schnell und im Stehen pinkeln können, wenn Frauen es auch nicht können.
Irgendwann müssen die in letzter Zeit mal gegen die Wand gelaufen sein und gemerkt haben, dass das mit Frauenquote und so nicht läuft, weil Frauen in vielerlei Hinsicht eben doch nicht so wettbewerbsfähig oder -willig sind. Also versuchen sie nun, den Markt und den Wettbewerb runterzukühlen. Zwar sagen sie „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit”, tatsächlich meinen sie aber „Gleicher Lohn durch Beschränkung aller auf gleiche Arbeit”.
Ob das ein Fortschritt ist, sei dahingestellt. Aber es ist zumindest ein gewisses Umdenken. Scheint, als tut’s doch weh, wenn man gegen die Realität rennt, weil man die Realität doch nicht poststrukturalistisch hinreden kann, wie man sie braucht.
Außerdem ist mir ein gewisser Ladenhüter-Effekt mit Verkaufspanik aufgefallen. Denn staatswirtschaftlich hat man ganz enorm Geld rausgehauen, indem man jede Menge Frauen vom Haushalt weggeholt und durch die Universitäten gejagt hat. Jetzt hat man sie auf Halde und muss sie loswerden. Denn besser und zufriedener werden die ja auch nicht, wenn die rumstehen und warten. Und jetzt bekommen sie die nicht los. Sieht aus, als wären sie kaum gewollt und gebraucht. Nun haben die das Problem, dass die die vielen Frauen unterbringen müssen und wissen nicht, wohin damit. Die kommen mir vor, wie Autohändler, die zuviele Wagen auf Halde haben und nun versuchen, die wie sauer Bier anzupreisen, weil die Kunden alle bei der Konkurrenz sind, die zum gleichen Preis leistungsstärkere, schnellere und länger verfügbare Modelle im Angebot hat. Als würde man um ein generelleres Tempolimit von 100 auf Autobahnen betteln, damit der Geschwindigkeitsvorteil der Konkurrenz wegfällt und man wenigstens ein paar langsamere Autos verkaufen kann. Deshalb auch die Diskrepanz, dass sie einerseits sagen, Frauen wären ein Gewinn für Firmen, die Firmen aber andererseits zu ihrem Glück zwingen wollen.
Wenn ich das richtig deute, dann haben die ein Problem am Hals. Dann werden nämlich jede Menge Frauen mit teurer aber nutzloser Ausbildung, die keinen adäquaten Job finden, irgendwann sauer oder frustriert sein und sich überlegen, ob nicht doch Hausfrau mit Kindern und Yoga-Kursen besser (und billiger) gewesen wäre. Denn so manche euphorisierte Frau hat durchaus noch Studienschulden am Hals.
Oder anders gesagt: Sie haben den Leuten etwas angedreht, was nicht funktioniert. Eine Menge Frauen haben Geld und Lebenszeit in Ausbildung investiert, nun läuft nichts, und früher oder später werden sie sich betrogen fühlen. So wie jemand, der sich irgendso einen Wunderjob hat andrehen lassen und nun auf den Waren sitzt, die er nicht losbekommt und die ihm verderben.
Womöglich läuft der Feminismus gerade in ein Riesenproblem: Massenhaft hergestellt, nichts verkauft, die Modelle rosten im Regen – irgendwann kommt nur noch die Schrottpresse und die Abschreibung als Verlust. Und deshalb versuchen die jetzt, da noch irgendwas zu retten.
Meiner Einschätzung nach brennt denen jetzt der Kittel, weil sie da was angeleiert haben, was sie jetzt nicht verkauft bekommen.
Man könnte es auch so formulieren: Wäre der Feminismus eine Firma, wären sie wohl überschuldet und hart an der Insolvenz – oder deren Ablehnung mangels Masse.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und andere Täuscher
Ich sag’s mal so: Die SPD ist eine Getäuschte, die gern getäuscht werden will und sich dazu eigene Täuscher hält und züchtet. Selbstbetrug ist konstituierend für ihr Selbstverständnis.
Ich hatte schon vorher, heute aber sehr stark den Eindruck, dass das in der SPD überhaupt niemanden interessiert, ob etwas stimmt oder schlüssig ist, sondern es nur darauf ankommt, dass irgendwer posaunt, was man hören will. Und wenn’s hinterher nicht mit der Realität übereinstimmt, wird’s halt hingebogen. Ich habe heute gestaunt, wie lausig schlecht und offensichtlich fehlerbehaftet die Vorträge waren – und niemand stört sich dran. Im Gegenteil, ein großer Saal voller Leute, fast nur Frauen, alle irgendwie auf intellektuell, schon von Aussehen, Kleidung und Gehabe her, sehr viele Doktor und Professorin. Und doch: Eine hirnlose, dumpfe Masse, die klatscht, wenn der Clown vorne sagt, was man hören will. Allerdings mit kleinen Ausnahmen. Es gab einige wenige selbstkritische Anmerkungen aus dem Publikum. Aber wie heute bewiesen wurde, kann man den Leuten den ganzen Tag lang Blödsinn erzählen, und die glauben einfach alles, wenn es nur auf das hinausläuft, was sie hören wollen und glauben. Selbst Fehler, die einen geradezu in die Nase beißen (falls man ein gewisses Minimum wissenschaftlicher Bildung hat) bemerken die nicht – oder nehmen sie bewusst hin.
Und dementsprechend halten und bestellen die sich auch Leute, die einfach erzählen, was gehört werden will. Fast alle aus „Forschung” und Hochschule. Da gibt’s inzwischen ganze Berufszweige, die jeden Bezug zur Wissenschaft verloren haben und jedem erzählen, was er hören will – und dafür auf Lebenszeit verbeamtet sind.
Der Staat hält sich eigene Märchenerzähler auf Abruf.
Und die haben nicht mal wirklich Stil. Eine Tagung zu veranstalten und dann mit 5 eigenen Rednern da aufzukreuzen, stinkt gewaltig. Es stinkt danach, sich selbst einzuladen um Veröffentlichungslisten aufzublasen. Es stinkt danach, nicht genug externe Redner bekommen zu haben. Und es stinkt danach, als müsse sichergestellt sein, dass das gesagt wird, was politisch vorgegeben ist.
Anke Domscheit-Berg
Aufgefallen ist mir, dass Anke Domscheit-Berg da war. Nicht als Rednerin, nur im Publikum, aber zweite Sitzreihe in der Polit-Promi-Ecke. Vor 3 Tagen stand in der Zeitung, dass sie bei den Piraten ausgetreten ist, und schon hat sie eine neue Partei. Denn auffällig war eine Änderung ihrer Kleiderordnung. Bei den Piraten ist sie immer betont orange herumgelaufen, vor allem oft in orangefarbigen Strumpfhosen zum Rock, um ihre Polit-Ambitionen zu zeigen. Heute jedoch: SPD-rote Strumpfhose, SPD-rotes Halstuch, SPD-rote Besätze am Pulli. Demonstrativ SPD-rot.
Die wechselt ihre Partei wie andere Leute ihre Socken. So ne richtige Opportunismus-Surferin.
Ich hatte mich früher schon gewundert, warum die Zeitungen so häufig über sie schreiben, denn eigentlich kann sie nichts, macht sie nichts, ist sie irrelevant. Versucht nur sich zu produzieren. Nun wieder. Sie tritt bei den Piraten aus, als ob das noch irgendeine Bedeutung hätte, wer bei denen austritt, und die Presse schreibt darüber. Jedenfalls die linkslastige.
Hoppla.
War die Presseaktion so eine Art Reinigungsaktion? Meines Wissens duldet die SPD keine Mehrfachmitgliedschaft in anderen Parteien. Hat man sie da rübergeholt und dazu öffentlich klar gemacht, dass sie den Stall verlassen hat? Ging es gar nicht um die angebliche Anfeindung, sondern hatte sie einfach ein „besseres Angebot” von der SPD?
Oder ist es gar so, wie ich schon länger argwöhne, dass sie einfach „Mission accomplished” hat, die Piraten nun völlig erledigt sind? So wie im Ostblock heimgekehrte Spione und Saboteure hohe Posten bekamen?
Oder doch nur gemäß dem indianischen Sprichwort, dass man absteigen möge, wenn das Pferd tot ist, und sie versucht sich nun, einem anderen Pferd anzubiedern, auf dass ein Posten herausspringe?
Aufgefallen ist mir, dass sie sich entgegen ihres sonstigen Gebarens sehr unauffällig verhielt. Am Ende konnte sie sich doch nicht zurückhalten, und meldete sich bei den Publikumsanmerkungen, um zu jammern, wieviel Schlechtes sie im Internet erlebt habe und wieviel Angst Männer doch hätten (ich erwähne es deshalb, weil es vorher, wie ich unten erzähle, um das Auseinanderhalten von Angst und Verärgerung ging). Trotz Vorgabe und anders als die Vorrednerinnen sagte sie jedoch ihren Namen nicht, und als sie danach gefragt wurde, zögerte sie zunächst mit „Ähm…”, als müsste sie überlegen, wie sie heißt. Anscheinend kocht da etwas, und das sollte noch nicht so raus, dass die jetzt bei der SPD hockt.
Ich frag mich ja immer wieder, wie doof die eigentlich ist. Sagt man ihr auf hochstehende Art, dass sie falsch liegt, kapiert sie’s nicht. Sagt man ihr’s auf niedrige, ordinäre Weise, kapiert sie es auch nicht. Sagt man es ihr – wie heute – auf Art der SPD, merkt sie auch nichts. Naja, die und die SPD haben sich gegenseitig verdient. Vielleicht rutscht die SPD damit ja auch unter 1%.
Mancher wird nun fragen, warum ich über ADB schreibe, wenn sie doch unwichtig ist. Mir geht’s nicht um ADB. Mir geht’s darum, wie wir von der Presse zum Narren gehalten werden.
Ingrid Matthäus-Maier
Sie hielt so eine Art Eingangsrede. Unter anderem erwähnte sie, dass Frauen im Nachteil wären, weil sie langsamer entscheiden. Fragt man irgendwo, wer etwas macht, rufen die Männer sofort „hier!”, während die Frauen erst mal in sich gehen müssten. Deshalb sollten für solche Entscheidungen immer 2 Tage Zeit bleiben. (Da drängte sich mir die Frage auf, ob das nicht auf eine geringere Befähigung als Vorstand hinausläuft, denn die können auch nicht immer 2 Tage drüber schlafen.)
Sie meinte auch, dass Männer immer unterstellten, dass in der männlichen Sprachform (generisches Maskulinum) ja immer auch die Frauen mitangesprochen würden, sich aber jeder darüber aufrege, wenn man vorschlage, dass man die weibliche Form verwende und die Männer sich angesprochen fühlen sollten. Plakativ, aber dumm. Denn der Feminismus arbeitet ja daran, das männliche zu schwächen und das weibliche zu stärken. Deren zentrales Ziel ist, dass eine „…in” nur eine Frau sein kann, so wie sich die Frauenquote nur auf Frauen beziehen soll. Sie wollen ja nicht, dass mit einer „Frauenquote” jeder gemeint ist, denn dann wäre sie ja immer bei 100%. Zeigt mal wieder, wie unlogisch und selbstwiedersprüchlich das feministische Gefasel ist, stört dort aber niemanden. Merkt auch niemand. Denn eigentlich haben Feministinnen fast immer kaum Überblick über Feminismus.
Prof. Marcel Fratzscher, Präsident DIW
Ökonom, steht in der Liste der einflussreichsten Ökonomen ganz oben. Redete über Gender Studies und darüber, dass er den Anspruch erhebe, in Gender Studies „wissenschaftlich zu arbeiten”.
Da musste ich schon schwer an mich halten, denn ich bin ja seit über zwei Jahren hinter Gender Studies her, und an denen ist gar nichts wissenschaftlich. Reine Ideologie, Kategorie Esoterik und Humbug. Was will man von Ökonomen schon erwarten? Die stehen ja schon lange in dem Licht, unwissenschaftlichen Humbug zu treiben, der mit der Realität nichts zu tun hat, und monströse methodische Fehler zu begehen. Da passen Gender Studies ja voll rein. Und auf „Ranglisten” gebe ich ja schon lange nichts mehr. Hab ich mich heute schon abfällig über die Presse und deren Arbeitsmethoden geäußert?
Aber wer fragt danach? Kommt da einer und sagt, dass das, was die hören wollen, gaaaanz wissenschaftlich ist, sind die alle hin und weg. Boah, toll, ein Professor, und der will bei Gender mitmachen.
Elke Holst, Forschungsdirektorin Gender Studies, DIW und Uni Flensburg
Die meinte, die Arbeitswelt sei voll auf Männer abgestimmt: Lange Arbeitszeiten und ständige Verfügbarkeit. Frauen könnten das nicht. Es gäbe zwar auch weiblich konnotierte Jobs, aber die wären weniger wert. (vgl. auch Youtube)
Ähm, ja. Aber wenn das so ist, heißt dass dann nicht, dass Männer objektiv mehr leisten?
Das Ziel, so Holst, wäre damit gar nicht Gleichstellung im eigentlichen Sinne, sondern Erleichterungen, damit Frauen auch teilnehmen könnten. Das Problem dabei sei, wie man trotzdem weiter im Wettbewerb bestehen könnte, und wie man die Arbeit(sanforderungen) reduzieren und dabei trotzdem leistungsgleich bleiben könne. Nette Idee. Leider hat sie nicht dazugesagt, wie das gehen könnte: Alle arbeiten weniger und trotzdem kommt gleichviel dabei heraus. Magie!
Aufgefallen ist mir dabei auch die Selbstwidersprüchlichkeit. Denn ständig wird wiederholt, wie gut es für Firmen wäre, Frauen einzustellen, und welche Vergeudung es wäre, gut ausgebildete Frauen nicht zu verwenden. Gleichzeitig aber geben sie zu, dass dazu eine Leistungsreduzierung notwendig wäre, die wettbewerbsproblematisch ist. (Sowas könnte, wenn überhaupt, nur in einem Binnenmarkt funktionieren – oder mit einer drastischen Abwertung des Euros um die Wettbewerbsfähigkeit anders wieder zu stützen. Da kam mir schon das Grausen, wenn ich darüber nachdenke.)
Die Quintessenz, die ich daraus gezogen habe, ist, dass „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit” geplatzt ist und sie nun darauf hinauswollen, Arbeit soweit zu reduzieren, dass „gleiche Arbeit” erfüllt werden kann. Und das in einer Zeit, in der es gerade heißt, dass unser Wachstum und damit unser Wohlstand einbrechen. Warum das alles der vielversprochene Vorteil für die Firmen sein und worin genau der liegen soll, hat sich mir nicht erschlossen.
Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Zuerst dachte ich, sie sagt überhaupt nichts. Nur solche Politiker-Worthülsen und Schwafeleien wie dickes Lob, und ach, wie sie sich freut, hier zu sein (deshalb muss sie auch gleich danach wieder weg, wär wohl zuviel der Freude), und Danke an die liebe Ingrid… schrecklich.
Und dann hatte sie es mit den Lücken: Eine Wohlstandslücke gäb’s. Eine Entgeltlücke auch. Eine Gerechtigkeitslücke sowieso. Lauter Lücken. Nur von Leistungslücken natürlich kein Wort. Überhaupt nichts zu der Frage, ob Frauen genausoviel arbeiten. Nur darauf abgehoben, dass sie weniger Geld bekommen.
Und dann: Mehr Zeit für die Familie müsse sein. Deshalb wolle sie auf eine familiengerechte Arbeitswelt für Männer hinwirken. Hehe, die Schwesig macht auf Männerfreundin.
Der Grund wird klar: Sie beklagt, dass Frauen gut drauf wären, aber mit dem ersten Kind sofort eine „Retraditionalisierung der Rollenbilder” eintrete. Halte ich für Rabulistik, täuschende Rhetorik. Denn sie hat überhaupt nicht erklärt, dass diese Arbeitsteilung auf „Traditionen” beruht und die Tradition der Grund dafür wäre. Einfach nur, um dem Ding eine geringwertende und sachunbezogene Vokabel zu geben. Denn nüchtern betrachtet heißt das nur, dass eine Optimierung der Arbeitsteilung eintritt, sobald der Arbeitsaufwand eines Kindes da ist. Vielleicht ist das ja gar nicht Tradition, sondern einfach familienökonomisch. Vielleicht stellt sich unter Druck die ökonomischere Situation automatisch ein? Müsste man mal erforschen. Wer wäre für sowas zuständig? Na klar: Gender Studies – Ooops.
Nun, so fuhr sie fort, das Problem sei, dass Männer 50 Stunden pro Woche arbeiten könnten, Frauen jedoch nur 19 Stunden Zeit hätten. Ihr Ziel sei, sich da irgendwo in der Mitte zu treffen, Männer zunächst auf 35 Stunden zu reduzieren, und Frauen auf 27 Stunden pro Woche anzuheben, damit Frauen bessere Chancen hätten. Das weitere Ziel sei dann eine 32-Stundenwoche für die ganze Gesellschaft. (Frauen voll ausgebildet, aber nur halbtagstauglich.)
Meiner Einschätzung nach ein ganz deutliches Indiz für eine Überproduktion an Fachkräften. Von wegen Fachkräftemangel. Sie haben sie auf Halde und bekommen sie nicht verkauft, produzieren aber immer mehr. Typischer Effekt schlechter Planwirtschaft.
Ein weiteres Indiz für die Überproduktion und Halde war, dass sie beklagte, dass es eine „Rush Hour des Lebens” gebe, die vom 25. bis zum 45. Lebensjahr dauere und in der man die wichtigen beruflichen Dinge erledige. Warum müsse alles in diese Zeit fallen? Ah, ja. Modelle vor Baujahr 69 haben sie auch auf Halde und bekommen die auch nicht los.
Nun, so Schwesig weiter, bestünde das Problem darin, den Arbeitgebern klar zu machen, dass zweimal 32 doch mehr sei als einmal 40. Als je ein Mann und eine Frau mit je 32 Arbeitsstunden mehr erbrächten als nur ein Mann mit 40 Arbeitsstunden.
Eine Milchmädchenrechnung. Schwesig redet von Arbeit wie die Blonde von der Farbe.
Denn Arbeit skaliert in dieser Weise nur bei sehr einfachen Arbeiten wie Fabrikarbeit oder einfaches Handwerk. Bei Akademikern und Wirtschaft funktioniert das so nicht. Ich merke das selbst, denn ich arbeite in einer Umgebung, in der Festangestellte und Freiberufler zusammenarbeiten. Die Freiberufler reisen aber an und teilen sich ihre Zeit selbst ein. Das heißt, die kommen montags gerne so gegen Mittag und sind am Donnerstag abend wieder weg. Das Ergebnis ist, dass man den Montag Morgen und den Freitag nur sehr eingeschränkt nutzen kann, weil da nur wenig läuft.
Stellt Euch mal eine Arbeitsgruppe aus 3 Leuten vor, die alle nur 32 Stunden, also 4 Tage pro Woche arbeiten. Einer ist montags, der zweite mittwochs, der dritte freitags nicht da. Also haben die nur zwei Tage pro Woche, in der die Gruppe komplett ist. Samoa hat kürzlich auf die andere Seite der Datumsgrenze gewechselt, weil sie bisher immer einen Tag hinter ihrem Hauptgeschäftspartner Neuseeland waren und deshalb nur 4 Tage pro Woche zusammen geschäftstauglich waren. Man kann nicht einfach 5-Tage-Arbeiter durch 4-Tage-Arbeiter ersetzen und unterstellen, dass die Leistung pro Stunde gleich bleibt.
Nur die Tagesarbeitszeit zu reduzieren ist extrem unsinnig, weil dann der gleiche Effekt in Stunden auftritt und das Verhältnis von Reise zu Arbeit ungünstiger wird. Irgendein Amerikaner hat neulich jedoch vorgeschlagen, 33 Stunden pro Woche mit 3 Tagen zu 11 Stunden zu arbeiten. Das wird schwierig.
Naja, Schwesig will es jedenfalls über das Zeit-Argument verkaufen: Mehr Freizeit, mehr Familienzeit. Leute, arbeitet nicht so viel, damit wir sagen können, alle arbeiten gleich viel.
(Versteht mich hier nicht falsch: Ich würde auch gerne weniger arbeiten und hätte gerne mehr Freizeit. Aber ich glaube nicht, dass es funktioniert.)
Trotzdem jammert Schwesig, dass in vielen Bereichen ein Frauenanteil von 30% noch nicht erreicht wäre, obwohl sie ja nach höherem streben. Wenn sie frage, kämen immer die typischen Ausreden. Man würde den Headhuntern ja schon so viel mehr bezahlen als bei Männern, das triebe alles die Preise in die Höhe, und trotzdem wären keine zu finden.
Ich fragte mich da, was die eigentlich wollen. Wenn den Headhuntern für Frauen schon deutlich höhere Preise gezahlt werden als für Männer, damit die alles einfangen, was nicht bei drei auf dem Baum ist, dann ist damit doch bewiesen, dass Frauen längst höhere Chancen haben als Männer. Wenn das noch nicht reicht – was wollen die dann eigentlich? Was wollen die denn noch? Auch völlig ungeeignete Frauen in die Stellen pressen? Soll der Headhunter sie gegen ihren Willen hinschleifen? Schwesig meint, sie müssten halt mehr suchen.
Irgendwie ist mir dabei auch immer wieder etwas aufgefallen, was ich „Dornröschen-Syndrom” nennen würde: Männer müssen sich schon selbst bewerben. Frauen jedoch liegen irgendwo regungslos in einem schwer zu findenden Schloss auf dem Bett, und der Traumprinz soll gefälligst sehen, wie er hinkommt, und sie wachküssen. Bloss nicht selbst bewegen.
Die haben ausgebildete Frauen auf Halde und bringen sie nicht einmal dazu, sich selbst zu bewerben. Die liegen still auf dem Bett und meinen, der Traumjob würde irgendwie vom Himmel fallen und zu ihnen ans Bett gebracht werden wie das Frühstück.
Markus Grabka, DIW
Der wollte erzählen, dass Frauen weniger Vermögen als Männer haben, und auch bei der Rente schlecht wegkommen.
Dabei, so meinte er, müssten Frauen sogar mehr Vermögen haben, weil sie älter werden und deshalb mehr bräuchten. Da also läuft der Hase hin. Es ist nicht etwa unfair, dass Männer kürzer leben. Auch nicht, dass sie dadurch weniger Rentenrendite haben. Nein, das muss so sein, dass Frauen mehr Geld bekommen.
Und dann halt jede Menge Statistiken. Männer würden als Erbe und bei Schenkungen mehr bekommen. Hätten mehr Immobilien. Würden mehr Investment-Return erwirtschaften. Männer hätten im Schnitt ein Vermögen von 90.000 bis 100.000 Euro, Frauen nur von 67.000 bis 69.000 Euro. Bei der Heirat seien Männer reicher, außerdem 3 Jahre älter, hätten dadurch also einen Vermögensvorteil.
So’n Quatsch. Worin soll die Benachteiligung der Frau liegen, wenn man sagt, dass Männer, die 3 Jahre älter sind, mehr Geld haben, weil sie 3 Jahre älter sind? Manchmal hat’s mir da echt die Fußnägel gerollt bei dem Scheiß, den die da erzählt haben.
Und überhaupt: Nur irgendwelche Korrelationen, keine einzige Kausalität untersucht.
Das führt zum üblichen Standardfehler und damit zum kanonischen Gegenargument. Man kann das immer rumdrehen. Man kann nämlich sagen, dass Männer mehr Geld in die Ehe bringen müssen, um eine Frau zu finden. Oder dass Frauen besser gestellt sind, weil sie reicher heiraten. Oder überhaupt mal darauf abheben, dass heiraten total unfair ist, weil Frauen fast immer nach oben heiraten können, Männer dagegen fast immer nach unten heiraten müssen.
Schon mal auf die Idee gekommen, dass eine große Ursache der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit und der unterschiedlichen Gehälter ist, dass Frauen nie paritätisch heiraten, sondern immer „was Besseres” haben wollen, und es dann natürlich immer gewinnbringender ist, wenn der Mann arbeitet, als nur die Frau? So die Kategorie „Selbst schuld”?
Kurioserweise ja, aber nichts dabei gedacht: Er hat herausgefunden, dass bei Paaren in 29% der Fälle die Frau vermögender ist, in 19% beide gleich vermögend sind und in 52% der Fälle der Mann vermögender ist.
Da hätte man ja vielleicht auf die Idee kommen können, dass Männer Vermögen erarbeiten (oder erben) müssen, während Frauen durch Heirat ihr Vermögen mehren, und dass Männer beim Heiraten die Gelackmeierten sind, weil ihnen das finanziell wenig, Frauen aber viel bringt. Nein, er sagt, Frauen seien benachteiligt, weil sie reichere Männer heiraten.
Wer untersucht als „Wissenschaftler” schon Kausalitäten, wenn die Korrelationen doch so schön willkürliche Aussagen zulassen?
Donnerwetter, haben die da Kapazitäten aufgefahren.
Christina Boll, Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut
Ich sag’s mal direkt: Der Vortrag war kompletter Müll. Selbst im Feminismus-Umfeld sind mir selten Leute als so unfähig vorgekommen.
Die brachte da allerlei Statistiken darüber, dass Männer bei Akademikern mehr verdienen als Frauen und aus dem „Merkmal” verheiratet zu sein mehr Einkommensgewinn zögen als Frauen.
Das waren so die typischen und einschlägig bekannten Statistik-Fehler und -Schwindel, die man im Feminismus immer findet. Korrelationen als Kausalitäten ausgegeben, unterschiedliche Bezugsgruppen gemischt, und natürlich das Simpson-Paradoxon rauf und runter. Einfach alles in den großen Gulaschtopf „Akademiker”. Damit werden dann – kennt man ja – Literaturwissenschaftlicherinnen und Schwedisch-Wissenschaftlerinnen mit Ingenieuren, Anfänger mit Berufserfahrenen, Arbeitslose mit Vollprofis verglichen. Wieder diese feministische Unterstellung, dass allein der akademische Grad „Diplom”, „Master” oder „Doktor” eine „Gleichwertigkeit” fingiere.
Kurioserweise faselte sie dann sogar noch etwas, was mir irgendwie nach „Frauen sind selbst schuld” vorkam, was sie aber anscheinend nicht mal selbst gemerkt hat.
Sie meinte, Frauen im Osten verhielten sich erwerbsmäßig eher wie Männer. Äh, heißt das nicht „Es geht also, wenn man will” und die Frauen im Westen sind zu verwöhnt, um ernstlich zu arbeiten?
Sie meinte, Frauen hätten weniger „Erwerbserfahrung”. Äh, heißt das nicht, dass sie weniger Berufserfahrung haben und deshalb beim Gehalt nicht vergleichbar sind?
Sie meinte, man müsse aufhören Stereotype fortzuschreiben und mit geschlechtsspezifischen Zuschreibungen aufhören. Frauen litten nämlich unter einer „Präferenz-geleiteten Selbst-Selektion”. Äh, heißt das nicht, die haben keinen Bock auf feste Arbeiten und auch keinen finanziellen Druck, malochen zu gehen? Lieber was leichtes? Na klar, es ging ja in der Veranstaltung um „Arbeit light”. Fettreduziert, am besten vegetarisch. Ein leichter Salat vielleicht.
Ramona Pisal, Deutscher Juristinnenbund, Richterin am OLG
Zu der fällt mir jetzt nicht viel ein. Vorher ist eine Rednerin ausgefallen, weshalb sie vorher etwas gedehnt und Publikumsfragen zugelassen hatten, um die Zeit zu überbrücken, sich aber verzettelt hatten und jetzt etwas zu wenig Zeit war, die ist dann durch ihren Vortrag galoppiert. Es ging da irgendwie um Mythen, die sie entkräften wollte.
Mythos 1 war irgendwas von „Frauen wollen doch gar nicht”, die klassische Einteilung sei „Sie hält ihm den Rücken frei, er geht auf die Jagd”. Sorry, wenn ich das mal so sage, aber: Die Vorrednerinnen haben gesagt, dass es so ist.
Mythos 2 wäre, dass es keine geigneten Frauen gäbe. Krieg ich nicht mehr zusammen, was sie dazu gesagt hat. Konnte ich irgendwie nicht nachvollziehen.
Mythos 3 wäre die Aussage, dass man strikt nach Qualifikation einstelle. In der Realität würde man aber die Anforderungen einfach so anpassen, bis der Wunschbewerber genau passt und es keinen Qualifikationsgleichstand mehr gäbe. Halte ich für verlogen, denn das ist zwar einen bekannte Korruptionsmethode, aber faktisch findet man die viel öfter bei Stellen für Frauen, besonders im öffentlichen Dienst und Hochschulbereich. Es ist zwar richtig, dass sie solche Manipulationen beklagt, aber ob das Frauen bevorzugt oder benachteiligt, wäre die Frage. Insofern hätte ich mir lieber eine Richterin vom einem Oberverwaltungsgericht gewünscht, die Ahnung von Beamtenbesetzungsverfahren hat, denn dann wäre ihr klar gewesen, dass viele Ausschreibungen zu Frauenförderungen schlichtweg verfassungswidrig und unzulässig sind. Denn da gibt es auch Anforderungsprofile. Warum aber etwa ein privatwirtschaftliches Unternehmen überhaupt ein Ausschreibungsprofil haben (und es damit hindrehen) müsste, hat sie nicht gesagt. Das erscheint mir also schon juristisch nicht nachvollziehbar.
Und dann hat sie noch einen Hammer losgelassen: Es ging ja auch darum, dass Frauen eben schwanger werden und Kinder betreuen. Sie meinte, Gleichstellung sei erst erreicht, wenn Männer für Arbeitgeber dasselbe Risiko darstellten wie Frauen. Es geht also auch hier darum, den Wert des Mannes zu senken, um Gleichwertigkeit zu erreichen. Wie dieses „Risiko” aussehen sollte, sagte sie nicht. Ob ich dann jeden Monatsersten mal den Zufallszahlengenerator anschmeiße und bei einem Treffer in der Firma Bescheid sage, dass ich dann mal für ein Jahr in Gleichstellungsmutterschaft gehe, damit ich ein gleiches Risiko wie die schwangere Kollegin darstelle?
Mittagspause – Sexuelle Belästigung
In der Mittagspause fiel mir auf, dass zweimal Frauen aus dem Männerklo kamen und schief grinsten, als hätten sie was mutiges getan. Ich hab mir mal jemanden von der Organisation kommen lassen und mich über „sexuelle Belästigung” beschwert. Wollte mal sehen, was passiert und wie sie damit umgehen.
Fassungsloser Blick.
Dann der Einwand, die hätten das sicher nur verwechselt und wären aus Versehen da rein.
Ja, klar. Über der Tür hängt ein Riesenschild „Toilette – Herren” (warum sonst sollte man überhaupt durch die Tür gehen?), drinnen jede Menge Männer und Pissoirs an der Wand. Ja, da kann man als Feministin schon mal glauben, im Damenklo zu sein. Gibt ja so viele Transen, heutzutage. Au weia, für wie blöd halten die einen eigentlich?
Nein, sage ich, so, wie die gegrinst haben, wussten die das. Ich fühle mich sexuell belästigt, bitte stellen sie das ab. Ja, sie bestätigte, das abzustellen, es ist aber nichts passiert. Ich hätte erwartet, dass die nach der Pause eine Ansage machen und war auf die Reaktionen gespannt, es kam aber nichts.
Hätte sich eine Frau über sexuelle Belästigung beschwert, hätte man den Scheiterhaufen aufgebaut.
Ich hab da auch kein Erbarmen. Wer Quoten will, soll beim Pinkeln Schlange stehen. Quotenmäßige Teilung.
Phyllis Moen, University of Minnesota
Der Vortrag war auf englisch. Im Prinzip hätte ich ihn für den besten Vortrag gehalten, muss aber leider einräumen, dass ich ihn nicht ganz vollständig verstanden habe. Das hatte mehrere Gründe. Ich tue mir etwas schwer mit der amerikanischen Marketingrhetorik, von der sie ausgiebig Gebrauch machte, nämlich die Redegeschwindigkeit stark zu modulieren. Manchmal redete sie sehr schnell, um dann das, was sie betonen wollte, stark gedehnt zu sprechen. Typisch amerikanisch, geht mir enorm auf den Wecker. Dann hat sie sehr viel Material auf Folien gehabt, die häufig gewechselt und dazu ohne Pause geredet. Dazu noch Notizen machen, da ist bei mir dann die Fremdsprachenkapazität überschritten. Die Akkustik in dem Saal war bescheiden. Zudem ist mein Englisch nicht sooo gut, dass ich nebenbei zuhören könnte, ich muss mich bei solchen Sachen schon aktiv konzentrieren. Um mich herum saßen aber sehr viele Leute mit offenen Kopfhörern für die Dolmetscher, die sie voll aufgedreht hatten, weshalb man rundum ständig das Gekrächze aus den Kopfhöhrern gehört hat, was das Verständnis erschwert, und hinter mir haben sie noch ständig gequatscht. Ich muss leider zugeben, dass ich dabei so flüchtig und schnell mitgeschrieben habe, um wenigstens halbwegs Folien und Vortrag aufnehmen zu können, dass ich meine wenigen Notizen auch nicht mehr so ganz lesen kann.
Ihr ging es darum, wie man Firmen und Arbeit verändern muss, um Gleichstellung und Lebensqualität zu fördern.
Was ich bedauert habe, denn das war der interessanteste und beste Vortrag, der einzige, den ich für gut und erträglich hielt. Sie hatte auch ein paar echte Lacher drin und offenbar Humor. Am besten in Erinnerung geblieben ist die Folie zur Frage, wie Frauen Zeit sparen könnten, dazu ein Foto einer Küchenspüle mit zwei Spülbecken, in der einen ein Riesenhaufen dreckiges Geschirr im Spülwasser, im anderen ein völlig verunsichtert guckendes Baby im Badewasser. Herrlich.
Eine zentrale Frage war dabei, warum Leute in den USA und Europa voll überzeugt seien, dass „equality” erreicht sei, trotzdem aber immer noch „inqueality” vorliege. (Mein Gedanke dazu war allerdings, dass man spätestens dann seine Untersuchungsmethoden überprüfen und seine Kriterien neu kalibrieren sollte, denn vielleicht haben die Leute ja auch Recht und man selbst liegt falsch.)
Auch sie ging von der ursprünglichen Aufteilung in Breadwinner und Homemaker aus. Es seien aber neue Ideen notwendig, und darin seien wir in Europa gut. Sie erzählte, dass sie mit dem Flieger in Europa ankam, aber ganz hinten saß, und ihr Mann noch meinte, das dauere sicher eine Stunde, bis sie ausgestiegen wären. Zu ihrer Überraschung aber wurden das Flugzeug an beiden Enden geöffnet und sie konnten sofort hinten aussteigen. In den USA gäbe es sowas nicht, da würde immer nur eine Tür aufgemacht, komme was wolle. Nett. Aber überzeugend?
Auch ihre Sichtweise, „feminine mystique” durch „career mystique” zu ersetzen – naja, hört sich exotisch an, aber viel dahinter steckte nicht.
Ein wirklich interessanter Punkt (den ich auch an anderer Stelle, nämlich in Museen schon dargestellt und bestätigt fand und aus eigener Erinnerung so erlebt habe) war ihre Erkenntnis, dass es zwischen 1970 und 2000 einen massiven Umschwung in der Arbeitswelt gegeben hat. Es habe eine „Intensification” gegeben, also eine Effizienzsteigerung („do more with less”). Außerdem eine Extensification (24/7 statt Feierabend). Dazu käme eine Uncertainty und Insecurity, man weiß halt nie, woran man ist, und kann jederzeit gefeuert werden. Außerdem seien die Arbeitsintensität und Arbeitsgeschwindigkeit stark angestiegen.
Das habe dazu geführt, dass die meisten Erwachsenen heute den meisten Teil ihrer wachen Zeit im Job verbringen.
Das seien alles Umstände, die für Frauen wenig geeignet seien. Das Problem liege auch in der Flexibilität. Denn während es nur sehr wenig oder zögerlich Flexibilität zugunsten des Arbeitnehmers gebe, was Frauen entgegenkäme, geht es zügig in Richtung Flexibilität des Arbeitnehmers zugunsten der Firma, was nur etwas für Männer wäre.
Die Konsequenz sei ein „Work Redesign” zugunsten von „Life Quality” und „Gender Equality”. Hört sich für mich an wie bittere Pille in süßer Hülle. Wenn man weniger und weniger hart arbeiten müsste, dann würden die Burnouts runter und die Job Satisfacton rauf gehen (Boah, echt jetzt?). Die Verschiebungen hätten keinen (negativen?) Einfluss auf Männer, aber starken (positiven?) Einfluss auf Frauen. Außerdem könnte man besser schlafen und würde weniger rauchen.
Hört sich an wie irgendeine Wundermedizin. Sie erwähnte wiederholt STAR als Lösung des Problems, aber entweder hat sie nicht gesagt, was das ist, oder ich habe es überhört. Ich habe mal gegoogelt. Es taucht auch hier und hier auf, ich weiß aber immer noch nicht, was es ist, und bin mir auch nicht sicher, ob es dieses STAR sein soll. Ich weiß zwar immer noch nicht, was STAR ist, aber es hilft für und gegen alles.
Katharina Wrohlich, DIW
Zu der fällt mir nicht viel ein. Komische Wirtschaftsfiktionen.
Sie meinte, man müsse sich gleichermaßen um Erwerb und Haushalt kümmern. Deshalb müsse es eine Lohnersatzleistung für „Familienarbeitszeit” geben. Sie meinte, das wäre „zumindest kurzfristig” „überschaubar” (Wisst Ihr, was mir am Feminismus mit am meisten auf den Wecker geht? Der enorme Verbrauch an Anführungszeichen, wenn ich drüber schreibe.)
Und billig sei es. Weil der Staat ja Mehreinnahmen aus Einkommenssteuer hätte. 90 Millionen Euro pro Jahr würde das kosten, und das sei doch wirklich billig.
Wer das zahlen soll, sagte sie nicht.
Was nach „kurzfristig” kommt, sagte sie nicht.
Wie man das abrechnen soll, sagte sie nicht.
Wie das erwirtschaftet werden soll, sagte sie nicht. Denn es wird ja nicht mehr Arbeit geleistet, aber mehr Geld soll’s regnen. Geht so in die Richtung Bedingungsloses Grundeinkommen mit sprachlicher Tarnung.
Läuft im Prinzip darauf hinaus, dass Frauen gleichen Lohn bekommen, auch wenn sie nicht arbeiten gehen, weil’s irgendwie vom Himmel regnet. Und das für 90 Millionen Euro jährlich. Wenn ich meine Notizen jetzt richtig verstehe, würde das bei Vätern zu einer Veränderung der Arbeitszeit von -0,2%, bei Frauen zu einem Zuwachs von 1% führen. Also eigentlich gar nichts ändern.
Ich hab das einfach als „völlig panne” abgelegt. Dieses DIW ist eine Klapsmühle, das glaubt man nicht.
Professorin Ursula Kessels, FU Berlin, Gender in der psychologischen Forschung
Die sprach ganz komisch. Anfangs war ich versucht ihr zu sagen, dass das Sprechen leichter fällt, wenn man dabei aus- und nicht einatmet. Ich habe gerade noch rechtzeitig gemerkt, dass sie sich durch ihren komischen Redestil nur so anhört wie ich, wenn ich versuche, beim Einatmen zu reden. So ein seltsames Schnappatmungs-Staccato.
Hat aber nichts geholfen. Ich kam mir bei der trotzdem verarscht vor.
Sie fing erst mal mit der uralten Kamelle von der Koryphäe an. Ich geb’s mal so sinngemäß aus dem Gedächtnis wieder:
Vater und Sohn fahren mit dem Auto. Es kommt zu einem Unfall. Der Vater stirbt sofort, der Sohn wird schwerverletzt ins Krankenhaus gebraucht. Im Schockraum stellt man fest, dass diese Verletzung nur durch eine Koryphäe auf dem Gebiet operiert werden kann. Also holt man die Koryphäe. Doch die Koryphäe sagt: „Ich kann diesen Jungen nicht operieren, er ist mein Sohn!” – Wie kann das sein?
Und das präsentiert, als wäre es das Wunderrätsel, mit Überraschungsgetue und jeder möge ohne zu reden seine Lösung aufschreiben.
Oah, ist das übel. Sind wir hier beim Kindergeburtstag oder was? Und dazu noch diese unglaublich dämliche und uralte Gender-Zote. Selbst die zwei knallharten Feministinnen vor mir kamen sich da verkackeiert vor.
Ich habe mich schwer zurückhalten müssen, um nicht aufzustehen und zu rufen: „Ist doch klar: Die Koryphäe ist eine Frau und damit die Mutter. Denn jeder Mann hätte natürlich sofort heldenhaft seinen Sohn gerettet, anstatt rumzuzicken und das eigene Kind sterben zu lassen! Aber welcher Idiot stellt solche Chirurgen ein, die nicht können, wenn sie müssen?” Die Situation war aber ohne mein Zutun schon dämlich genug, um warum soll man Leute noch helfen, sich zu blamieren, wenn die das selbst schon so famos tun? (Immer dran denken: Solche Leute zahlen wir aus unseren Steuergeldern bis in den Tod, die bekommen mehr Pension als ein Angestellter an Rente erarbeiten kann.)
Ich frage mich, was die Leute eigentlich reitet, so einen Schwachsinn zu bringen: Die wollen ja nun auf gleiche Befähigung hinaus und dass Frauen ihren Beruf ausüben können, und dann kommen die mit einer Chirurgin, die sich vor das eigene, sterbende Kind stellt und sagt Ach Gott, ich kann nicht. Wie enddämlich ist das eigentlich? Und wer stellt solche Professorinnen ein?
Und dann brachte sie noch so eine Experimentalerkenntnis. Man habe ein Baby beim Spielen mit Spielzeug gefilmt. Das Spiel nimmt einen unerfreulichen Verlauf, weil unter den Spielzeugen ein Springteufel ist, und das Baby auf dessen Aktivität mit negativem Gesichtsausdruck reagiert. Den Film hat man verschiedenen Personen gezeigt und sie nach einer Bewertung des Gesichtsausdrucks gefragt. Der einen Hälfte sagte man, es sei ein Junge, der anderen Hälfte, es handele sich um ein Mädchen.
Die Leute, die glaubten, einen Jungen gesehen zu haben, deuteten das Gesicht mehrheitlich als „Verärgerung”.
Die, die glaubten, ein Mädchen zu sehen, tendierten zu „Furcht”.
Man würde damit also Jungen und Mädchen trotz des objektiv gleichen Gesichtsausdrucks (es war ja derselbe Film) unterschiedliche Regungen zuschreiben. Jungs würden als aggressiv, dominant, Mädchen als sensibel, schwach angesehen.
So, jetzt spiel ich mal blöde Ratespielchen mit dem Leser: Wo ist der Fehler?
Na?
Ganz einfach: Es wurde überhaupt nicht betrachtet oder gar gezeigt, ob die befragten Personen damit falsch lagen. Denn bei einem unklaren Gesichtsausdruck müssen sie mehr oder weniger raten, und es kann – vielleicht – durchaus im Durchschnitt zur besten Trefferquote führen, bei Jungs Verärgerung und bei Mädchen Furcht zu raten. Denn wenn Furcht und Verärgerung nicht geschlechterübergreifend gleichverteilt sind, ist es durchaus sinnvoll und zutreffend, in beiden Fällen das zu raten, was öfters vorkommt. Es ist also gut möglich, dass beide Personengruppen sich richtig – im Sinne von spieltheoretischer Optimierung der Trefferquote – verhalten habe, und das gar keine Zuschreibung war. (Beispiel: Raten Sie die Schuhgröße einer Person, deren Füße Sie nicht sehen. Auch da wäre es gewinnbringend, bei Männern 43 und bei Frauen 39 zu raten.) Bevor man also eine „Zuschreibung” belegen kann, müsste man erst mal zeigen, dass die Leute damit falsch lagen und Furcht und Verärgerung bei Jungen und Mädchen gleich wahrscheinlich sind. Haben Mädchen signifikant eher Furcht als Ärger und Jungen umgekehrt, dann hatten die Leute einfach Recht, und sonst gar nichts.
Wieder mal der alte Wissenschaftsfehler, dass eine Korelation keine Kausalität ist. Aber bringt das mal einer Professorin bei.
Und in der Fortführung dessen will sie festgestellt haben, dass Frauen, die in Bewerbungsgesprächen ihr Gehalt verhandeln, weniger sympathisch sind als Männer.
Ist ja auch kein Wunder. Denn schaut Euch mal die Rhetorik-Kurse an, die die Universitäten für Frauen anbieten. Nach deren Kursen gehen die zwar alle Gehalt fordern, benehmen sich aber wie besoffene Matrosen („Sexistische Kackscheiße!”). Man könnte auch draus folgern, dass mit den Frauen, die an der Uni feministisches Selbstbewusstsein erlernt haben, keiner mehr was zu tun haben will. Die Professorin ist übrigens nicht darauf eingegangen, ob die Leute in gleicher Weise verhandelt habe.
Lacher: Sie meinte noch, dass Frauen, die kritisieren, gerne als verbittert, streitsüchtig, verschlagen wahrgenommen werden. Hähä, ratet mal, warum das so ist. Genau so – verbittert, streitsüchtig, verschlagen – sind die nämlich alle, wenn die Gender Studies hatten.
Und sie meinte, Männer fühlten sich Führungsfrauen bedroht, weil die „Geschlechterhierarchie” in Frage gestellt würde.
Und da habe ich mich gefragt, ob die Frau sich jemals selbst gehört hat.
Denn vorher (Baby-Film) hat sie es ja noch als „Zuweisung” abgetan, dass Männer als „verärgert” und Frauen als „ängstlich” gelten. Es wird aber permanent (siehe auch den anfangs erwähnten Kommentar von Anke Domscheit-Berg) behauptet, dass Männer vor Quotenfrauen und Frauenförderung „Angst” hätten – obwohl sie in Wirklichkeit nicht Angst haben, sondern ob der Bevorteilung stinksauer und verärgert sind.
Ich habe lange überlegt, ob das wieder so eine feministische Spinnerei ist, mit der man den Männern typisch männliche Eigenschaften absprechen und typisch weibliche Eigenschaften aufschwätzen will. Es scheint aber so zu sein, dass Feministinnen ständig nur in Angst-Kategorien denken, es ist ja auch ständig von irgendwelchen „Ängsten” die Rede. Gerade das Verhalten der Feministinnen selbst belegt, dass die befragten Leute eigentlich goldrichtig lagen: Männer sind verärgert, Frauen bewegen sich in Angstkategorien. Deshalb kapieren die meisten der Feministinnen auch nicht, dass Männer nicht Angst haben, sondern über die Bevorzugung stinksauer und verärgert sind.
Prof. Michael Meuser, Gender Studies und Soziologie, TU Dortmund
Oh, was ein Schwätzer. Nur hohles Gerede.
Er meint, es gäbe einen „Krisendiskurs” und bringt drei Titelbilder: Eines vom SPIEGEL 2008 über 50 Jahre Emanzipation. Eins der ZEIT „Not am Mann”. Und das Buch „Das Ende der Männer und der Aufstieg der Frauen”.
Und aus diesen drei Käsedingern folgert er, dass das wirklich so sei. Als wäre jedes feministische Geschreibsel eine self-fulfilling prophecy. Man bringt über die üblichen Korruptionsschienen ein paar Journalisten dazu zu schreiben, was man haben will, nennt dass dann „Diskurs” und – Simsalabim – ist die Welt so, wie sie beschrieben wurde. Und wenn wir drei Dondald Duck-Hefte lesen, sind wir eine Ente in Entenhausen.
Oh, Verzeihung, ich vergas: Die Gender-Soziologen haben ja ihre eigene Religion, den Poststrukturalismus. Die glauben ja, dass die Sprache die Realität erschafft und es deshalb wahr wird, weil der Diskurs da ist.
Buh! Ich habe hiermit den Diskurs eröffnet, dass der Mann ein leerer Schwätzer ist. Und? Na? Realität! Ha! (Von wegen Ursache und Wirkung)
Ja, meint er, Männer definierten sich über das, was sie im Beruf leisten.
Kann nicht ganz stimmen. Denn erstens hieß es ja vorhin im anderne Vortrag, dass Männer den größten Teil ihrer Wachzeit im Beruf verbringen, sie also sind, was sie machen. Zweitens wissen wir ja, dass Frauen sich Männer nach Leistugn aussuchen. Sie werden also danach bewertet, was sie leisten und wieviel Geld sie heimbringen.
Ja, meint er, das Männlichkeitskonzept beruhe auf dem Vollarbeitsverhältnis. Und würde heute durch prekäre und diskontinuierliche Projektformen bedroht. (Komisch: Ich kenne jede Menge freiberufliche Informatiker, die sich darin sauwohl und männlich fühlen.)
Und, meint er, Erwerbsarbeit sei der Bezugspunkt für Männlichkeitskonzepte und -konstruktionen.
Ja, mmmh, pfff. Und? Ist das vielleicht der Grund, warum Männer mehr arbeiten als Frauen? Oder liegt’s darin, dass sich Männer nicht heiraten und durchfüttern lassen können?
Oder ist das ganz Quatsch? Ist Erwerbsarbeit (und damit sich selbst zu ernähren) nicht typisch männlich, sondern einfach normal (jeder muss was essen), und es umgekehrt ein Bezugspunkt für Weiblichkeit, sich von anderen ernähren zu lassen?
Irgendwie spinnen die reihenweise. Die tun alle so, als wäre es normal, nichts zum Lebensunterhalt zu arbeiten und das Geld von irgendwoher regnen zu lassen, und die Männer als Spinner abzutun, weil sie arbeiten gehen, um die Familie zu füttern.
Und das Ziel ist nun, den Männern das Arbeiten abzugewöhnen, damit Frauen im Vergleich nicht also arbeitsscheu dastehen. Er nennt das „Reflexiv-Werden von Männlichkeit (Modernisierung von Männlichkeit)”. Ah ja, verstehe. Der moderne Mann geht nicht mehr arbeiten, sondern lässt sich füttern. Ja, will ich auch.
Gesa Böckermann, Europäische Kommission
Hat eigentlich nichts gesagt, was mir besonderer Erwähnung wert wäre.
Frauen würden 60 Stunden pro Woche arbeiten, 10 mehr als Männer.
Dann ein Bild, auf dem der Mann faul vor dem Fernseher liegt. (Könnte vielleicht daran liegen, dass alle körperlich schweren Arbeiten fast nur von Männern gemacht werden und die Abends dann wirklich fertig sind.)
Und die EU fordere gleiches Entgeld für gleiche und gleichwertige Arbeit. Aufgepasst? Unterschied entdeckt? Früher hieß es nur „gleiche Arbeit”, jetzt auch „gleichwertige”. Gleichwertigkeit machen sie aber am Abschluss fest: Alle Akademiker müssten damit gleichviel verdienen, egal welches Fach, wieviel Erfahrung, wieviel Leistung.
Und, so beklagt sie, während der Verdienstunterschied EU-weit bei 37% läge, betrüge er in Deutschland 45,1%. (Heißt das nun, dass deutsche Frauen weniger bekommen als andere EU-Frauen oder dass deutsche Männer einfach mehr arbeiten als andere EU-Männer?)
Soll also auf einen leistungsunabhängigen Einheitslohn hinauslaufen.
Ein Lichtblick
Etwas positives will ich nicht unerwähnt lassen.
Es gab zweimal Kommentare von Frauen aus dem Publikum. Beide haben durchaus erkannt und anerkannt, dass Männer stinksauer sind, weil sie benachteiligt werden, indem Frauen auch bei geringerer Leistung bevorzugt werden, und Männer sich zu Recht als benachteiligt oder als Verlierer sehen, und dass das nicht gerecht ist und nicht lange gut geht. Es wurde auch erwähnt, dass die Quote nicht funktioniert, wenn einfach nicht genug Frauen da sind.
Denn immerhin wurde ja festgestellt, dass Frauen weniger leisten, und trotzdem auf Quote gehoben werden und mit gleichem Gehalt ausgestattet werden sollen.
Scheint, als würde den ersten Feministinnen da was dämmern und doch nicht mehr alle auf den ganzen Gender-Blödsinn hereinfallen.
Mein Vorschlag als antifeministische Parole wäre nun: Gleiche Arbeit für gleichen Lohn! Denn „gleiche Arbeit”, das wurde spätestens heute klar, fürchten sie wie der Teufel das Weihwasser.
Der Artikel erschien zuerst in Hadmut Danischs Blog.