Zwei Wochen lang, berichtet der „Merkurist“, fanden an der Universität Eichstätt die Aktionstage „Gesellschaft macht Geschlecht“ statt. Dort wurden Themen behandelt wie was bedeutet Genderismus, was Anti-Genderismus und wie kann man Gegenmaßnahmen zum Anti-Genderismus entwickeln, also einen Anti-Anti-Genderismus? (Schon die Fragestellung, wie man sich gegen abweichende Argumente „wehren“ könne, sagt einiges.) Die Teilnehmer dieser Veranstaltungen gingen allerdings kaum über die Veranstalter selbst hinaus; in der ersten Woche etwa waren es gerade einmal sechs Besucher.
Louisa Söllner indes, Referentin der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, glaubt an ein Interesse der Studenten an feministischen Themen. Dieses Interesse belegt sie damit, dass ihr Seminar „Einführung in Gender Studies“ über 100 Besucher gehabt habe – und lässt ihre Einschätzung keineswegs dadurch trüben, dass es sich für die meisten Besucher um eine Pflichtveranstaltung gehandelt hatte.
Das ist an deutschen Universitäten also Stand der Dinge, wenn wir dem „Merkurist“ in diesem Punkt mal Glauben schenken: Es werden Teilnehmer zwangsweise zu ideologischen Veranstaltungen gekarrt, und die politische Leitungsgruppe nennt die erreichten Zahlen als Beleg für die Begeisterung, mit der ihre Ideologie aufgenommen werde. Bleibt der Zwang allerdings aus, herrscht in den Workshops und Seminaren gähnende Leere.
Der Beitrag erschien zuerst auf Arne Hoffmanns Blog „Genderama“