Muslimische Immigration und das Versagen der politischen Vernunft Europas
von Rudolf Brandner
ein Kommentar von Michael Mansion
Schon wieder eine Auseinandersetzung mit dem Islam, könnte man vorschnell vermuten, aber dieses mit 131 Seiten ja nicht besonders dicke Buch verdient im Rahmen der Auseinandersetzung mit der vornehmlich muslimischen Immigration eine besondere Beachtung.
Dies vor allem deshalb, weil der Autor, ein notabler Kulturwissenschaftler, den kritischen Blick auf uns selbst, also auf die indigene Bevölkerung und ihre politischen Vertreter richtet, die aktiv und passiv einen Prozess in Gang gesetzt haben, der seinem Wesen nach nur durch eine kulturelle Selbstverleugnung überhaupt erst möglich geworden ist.
Europäische Kultur und islamische Welt
Es ist die über die letzten Jahrtausende gewachsene Lebenswirklichkeit der europäischen Kultur, die deshalb einer ausdrücklichen Reflexion bedarf, so Brandner. Wir können die islamische Welt nicht wesentlich beeinflussen, aber das geschichtliche Selbstbewusstsein Europas muss sich fragen, wofür es steht, weil durch die muslimische Immigration Gegensätze aufeinanderprallen, welche die europäische Lebenswelt zerreißen können, so im Vorwort.
Brandner erinnert uns an Nietzsches Einwand gegen den christlich-jüdischen Gott, weil dieser nicht lache. Das Lachen jedoch, als subversive Weigerung gegen Macht und Unterwerfung und in seinen Varianten als Form von Spott, Satire und Polemik, ist der substantielle Ausdruck einer Kultur, die von muslimischen Satirikern und Kabarettisten noch zu leisten wäre, wobei der Autor auf das vom ehemaligen türkischen Vizepremier in 2014 geforderte Lachverbot für Frauen in der Öffentlichkeit verweist.
Es gehe um die Entfaltungsmöglichkeiten von Sprache, Bild und Gestik, wo diese sich zur Kunstform ausbilden und zum integralen Bestandteil der europäischen Kultur wurden.
Keine staatliche Distanz zur Religion im Islam
Für die Muslime gelte dagegen das islamisch gebildeten Heilsbewusstsein als ein Etwas, das den Mitmenschen nur innerhalb der Heilsgemeinschaft (Umma) wahrzunehmen imstande ist und damit eine Exklusivität begründet, die säkulares und differentes europäisches Kulturerbe ablehnt.
Brandner sieht die Muslime gefangen in einer globalen Selbstausgrenzung. Die bedingungslose Unterwerfung unter die Erhabenheit Gottes verunmögliche eine geistige Selbstständigkeit und Gewissensbildung. Der Islam sei eine im Kern politische Kriegsreligion und ein Dokument religiöser Archaik. In Aufklärung und Liberalismus sehe er ein Zeugnis menschengeschichtlicher Verwahrlosung. Die Inkompatibilität des Islam mit der westlichen Moderne liege in der Negation einer freien und selbstständigen Subjektivität, dem Freiheitsbewusstsein neuzeitlichen Menschseins.
Es komme zu Kollisionen, in deren Umfeld sich Parallel- und Gegengesellschaften formieren.
Keinem muslimischen Land sei es bislang gelungen, aufgrund einer Übernahme der modernen Erkenntniskultur, eine Beteiligung an technischer Produktion in die Wege zu leiten und das politische Denken im Islam habe bisher keinen notwendigen Staatsbegriff ausgebildet. Deshalb bleibe auch der Rechtsstaat eine unbesetzte Leerstelle, während Technologisierung und Konsumverhalten zivilisatorisch oberflächlich bleiben.
Grundsätzliche Verweigerungen im Islam
Dabei verweigern die nach Europa einwandernden muslimischen Migranten mehrheitlich eine Akkulturation unter Berufung auf die eigene theologische Gesetzesreligion.
Das sittliche Gemeinschaftssubjekt wird verweigert und verbleibt im bloßen Nebeneinander von Unvereinbarem, das keine kulturgeschichtliche Einheit mehr konstituieren will.
Daraus erschließt sich, dass der islamische Terror gegen die Ungläubigen kein Betriebsunfall ist, sondern das Resultat religionsgeschichtlicher Inkompatibilität.
Blind und rückgratlos durch „tolerante Weltoffenheit“
Die Rückgratlosigkeit der europäischen Reaktionen (hierauf), ihre Verharmlosung, ja Vertuschung, sei ein Verrat an allen elementaren Grundlagen neuzeitlicher Aufklärung und neuzeitlichen Denkens.
Die Metapher einer „toleranten Weltoffenheit“ verbinde sich mit geschichtlicher Selbstverleugnung und rückgratloser Unterwürfigkeit, während die Scharia-Polizei ungehindert durch die Straßen patrouilliere und Islamkritik als rechtsextrem verfemt werde.
Anti-Islam-Demonstrationen wie Pegida erhalten mehr mediale Aufmerksamkeit als das Massaker von Paris (Bataclan). Ein moralideologischer Druck will unter dem Banner der Islamophobie eine negative Realitätswahrnehmung zur subjektiven Verwerflichkeit erklären und fuchtelt mit der Nazi-Keule.
Hier werde – so Brandner – nicht nur die gesellschaftliche Realität geleugnet, sondern auch die kulturgeschichtliche Identität neuzeitlicher Aufklärung pathologisiert.
Von der Religionskritik zur Nazikeule
Die für die Aufklärung konstitutive religionskritische Haltung werde umgekehrt zur „rechten Nazi Ecke“. So entstehe ein Universalschutz gegen jede Art von Kritik.
An die Stelle von Aufklärung trete eine folkloristische Gleichschaltung unterschiedlicher Kulturen, deren Buntheit gefeiert werde.
Warum, fragt Brandner, kommt es angesichts einer sich etablierenden Antimoderne nicht zu einer massenpsychologisch erwartbaren Abwehrreaktion auf dem eigenen Territorium, geht es doch schließlich um das eigene geschichtliche Dasein?
Weshalb werden die kulturellen Antagonismen nicht erkannt und ausgetragen, anstatt weggelogen verleugnet und abgeschoben zu werden? Woher die Ohnmacht moderner Erkenntniskultur, woher die Erosion der politischen Vernunft?
Die innerste Verfasstheit des modernen Bewusstseins sei seiner kulturgeschichtlichen Konstitution entfremdet. Eine pseudoreligiöse Befindlichkeit werde als therapeutische Schwundstufe christlicher Mitleidspolitik zum allgemeinen Gefühlskult.
Was sich als „Vergangenheitsbewältigung“ moralisch inszeniere, werde politisch zur Gegenwartssabotage.
Ein gegen seine historische Fundierung gänzlich verselbstständigter „Nazikomplex“ psychologisiere die Realität und die in ihr vorfindlichen vermeintlichen Verwerflichkeiten.
Die phantasmagorisch gebannte Ausschwitzschuld werde in Islamophobie-Anklage umgewandelt und abgeführt, um von ihr zu entlasten, folgert Brandner.
So bleibe ein stets schußbereites Verdächtigen und Anklagen, das die Gesellschaft mit Gehässigkeit und Niedertracht überzeihe.
Diffamierungskult vs. politische Auseinandersetzung
Die Widerspruchskultur degeneriere zu einem allgemeinen Diffamierungskult. Damit werde zugleich die muslimische Gewalt aus dem Feld der politischen Auseinandersetzung verbannt und zu einer Sache polit-medialer Volkserziehung und Therapie der eigenen Bevölkerung umgekehrt.
Auch der Rechtsstaat werde dabei zu einem Spielball einer den Realitäten entfremdeten Justiz.
Eine universalistisch verbrämte Antidiskriminierungshybris werde zum differenzlosen Gleichschaltungsideologem.
Die Menschenrechtsideologie negationsfeier Gleichheit immunisiere gegen jede Kritik. Für die Tabuisierung einer offenen Auseinandersetzung werde ein ganzes Heer von Besänftigern, Gutrednern und Experten aufgeboten. Sie sollen den entmündigten Bürgerinnen und Bürgern klar machen, dass die Realitäten nicht so sind wie sie diese erfahren.
Gegen jede empirische Evidenz geführte Empörungsriten sprechen von einer „Bereicherung“ durch die muslimische Migration. Nicht ihnen werde die antiidentitäre Predigt gehalten, weil die eigene Identität eine negationslose, ganz und gar leere, also überhaupt keine Identität sein soll.
Nicht das entgegengesetzte Andere, sondern das eigene Selbstbewusstsein löst sich auf und soll es wohl auch. Die damit einhergehende Selbstverleugnung findet ihre Entsprechung dort, wo der Staat die Selbstvergewaltigung der kulturgeschichtlichen Identität anordnet.
Nirgends und an keiner Stelle gingen der Islam und seine Kultur in die konstituierende Bildungsgeschichte Europas ein.
Eine solche Zugehörigkeit müsste der Islam selbst stiften, indem er seine Überlieferungen durch das Nadelöhr der europäischen Erkenntniskultur zieht.
Der Autor verweist hier auf den Stand der ganz offensichtlichen Gegensätze, wo sich der Staat durch subventionierte Duldung von Illegalität (und Kriminalität) zum Gespött muslimischer Migranten mache.
Nicht wenige islamische Verbände und Gruppen versichern ohnehin öffentlich, dass sie Europa in wenigen Jahren übernehmen werden.
Das moderne Subjekt sehe sich als Gefangener einer gedächtnispolitisch verordneten Selbst-Wahrnehmung im Umfeld einer „weltoffenen“ Erregungskultur und einem Verfall aller sich selbst bejahenden kulturgeschichtlichen Substanz.
Das geschichtliche Selbstbewusstsein der Postmoderne erfahre eine Absurdität, eine Verzweiflung an einer von der Wirklichkeit losgelösten Subjektivität, die als Allmacht mentaler Kategorisierung und sprachlicher Beliebigkeit in Erscheinung trete.
Wo das Ethos einer bejahenden Identität fehle, zerfalle auch die Reflexivität, die kein kollektives Subjekt mehr vorfinde.
Der politischen Vernunft als einem Organisator der äußeren Lebensbedingungen und der gemeinschaftlichen Rechtsverhältnisse werde der Boden entzogen.
Die ideologische Situation der Postmoderne sei die einer kollektiven Pathologie, so der Autor.
Eine politische Naivität suggeriere, die Sache im Griff zu haben und gelange so zu machtpolitischer Überheblichkeit.
Das münde auch in die Trugbilder einer Dämonisierung des französischen R.N.
Am Beispiel des Romans „Unterwerfung“ von Michel Huellebecq verweist Brandner auf eine (hierin dargestellte) Umkehrung der Moderne zur Unterwerfung unter den Islam als eine Folge des modernen Daseins selbst im Sinne der Überwindung des modernen nihilistischen Dramas.
Die orientierungslose Komplexität modernen Lebens überführt sich in die einfache Einheit einer nach göttlichen Herrschaftsverhältnissen durchregulierten Gesellschaftsordnung. Damit wird dann auch die Islamisierung Frankreichs zur „besseren“ Front National.
Brandner spricht von einer psychologischen Kriegsführung des Moralismus, von einer neuen Waffengattung. Das Ziel sei die Herrschaft über die Seele der Anderen.
Zum Moralismus komme es stets dort, wo die Umwandlung unterschwelliger Schuldgefühle in moralische Unbedingtheiten mündet. Er habe seine Wurzel dort, wo der Verlust religiös fundierter Gemeinschaftsbildung durch mediale Öffentlichkeitsmacht kompensiert werde.
Der Ablasshandel der modernen Schuldökonomie
erzeuge jene religiöse Tiefenlust, die sich durch Absolution ins orgiastische Selbstgefühl einer Trenszendenz steigere, um moralische Exzellenz zu inszenieren.
Eine innere Selbstzensur verstümmele die Wahrnehmung sachlicher Realitäten und auch die Universitäten werden zu posttheologischen Moralanstalten, wo bis in den Kunstbetrieb hinein antiidentitär, antikapitalistisch, antinational, antikolonial und antipatriarchal agitiert wird.
Dabei erweise sich der Moralismus als eigene Form der Gewalt, der seine Aufreizung und Erregung aus einer Sphäre von Beleidigungen und Beschimpfungen bezieht.
Die symbolische Vernichtung des Anderen im Namen des Guten ist das Gute selbst.
Die Moralideologie universeller Werte
werde dabei zum Himmelfahrtskommando liberaler Gesellschaften. Brandner spricht von einem Unvermögen politischen Denkens, das wesentlich bestimmt werde von der Übertragung moralischer Postulate des individuellen Handelns auf den Bereich der Politik, welche aber gemeinschaftliche Verhältnisse zu regeln habe. Das ethische Subjekt überantworte seine Moral dem Staat, der diese stellvertretend ins Werk setzen soll.
Ein Moralfanatismus, der den eigenen negativen Affekt auf alle anderen übertrage, setze die Marken für politische Korrektheit. Was dort nicht passt gilt als Hass und Hetze.
Dabei entpuppt sich der Inhalt des „politisch Korrekten“ als das im Nazikomplex konkretisiert Verfemte in der Gestalt von vermeintlichem Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit, die als indifferente, variable Bedeutungsredundanzen, irgendwie alle dasselbe meinen und beschwörend evozieren, so der Autor.
Der Allgemeinheit menschlichen Heils geselle sich das Antinationale als konstitutives Momentum einer universalen und von allen Übeln erlöster Menschheit hinzu. Das Nationale wird zum Übel der geschichtlichen Wirklichkeit, die nach Erlösung in geschichtslosem Gleichsein strebt.
Ein postromantischer Gefühlspantheismus finde seine theoretische Artikulationsebene.
Schon ein Unterscheiden werde rein moralisch als Herabsetzung empfunden.
Die Selbstverstümmelung des postmodernen Subjekts
sei dem neuen Irrationalismus geschuldet, der als Pathologie des Zeitgeistes die sachliche Urteilskraft gesellschaftlicher Vernunft auflöse.
Mentalitätsgeschichtlich verweise das auf die protestantische Reduktion von Religion auf Moral.
In der zurückliegenden (und immer wieder eingeforderten) Inszenierung der Willkommenskultur sieht Brandner einen unverhohlen narzißtischen Mißbrauch geschichtlicher Negativität als Event. Die „Guten“ laden die Welt zu ihrer Party ein und begrüßen Flüchtlinge wie Marathonläufer.
So kompensiere das moderne Subjekt seine existentielle Ratlosigkeit durch christlich verinnerlichte Mitleidsmoral, die ihm seine ökonomische Überlegenheit gewährt. Das Helfersyndrom werde zum postreligiösen Heilssubstitut in Zeiten der Orientierungslosigkeit. Berauscht vom Gefühl eigener Güte werde die objektive Wirklichkeit überblendet.
Brandner zitiert den französischen Soziologen Jean Pierre le Goff mit dessen Hinweis auf eine „unerträgliche emotionale Erpressung“.
Der Staat werde zur Bühne der Selbstinszenierung pseudoreligiöser Individualmoral, eifrig skandiert von einer sogenannten Qualitätspresse.
Mit Blick auf die Migrationsbewegungen insgesamt spricht der Autor von einem „Dampfventil antimoderner Staaten“ das nur durch die Bekämpfung der Migration selbst zu bekämpfen sei.
Das verfassungsmäßige Asylrecht sei ein Individual-und kein Kollektivrecht. Es widerspreche dem nationalen Recht, Menschen ohne gültige Papiere einreisen zu lassen.
Die Migration zementiere die Verhältnisse, die sie verursache, indem sie einen prärevolutionären Zustand nach außen ableite und damit den notwendigen gesellschaftlichen Fortschritt blockiere.
Die Spitze der Absurdität sei dann dort erreicht, wo subventionierte Asylanten zum Urlaub in ihre Herkunftsländer fliegen.
Absurd sei es auch, wenn Hunderttausende junger Männer im wehr- und arbeitsfähigen Alter smartphonebewaffnet und offensichtlich gut betucht in die Sozialsysteme Europas einmarschieren, zumal sie in ihren Ländern für einen erforderlichen Wandel dringend gebraucht würden.
Auch unter diesem Blickwinkel mache sich die Willkommenskultur zum Komplizen geschichtlicher Gewalt.
Auf der Seite 100 findet sich eine die geschichtliche Dialektik berührende Anmerkung Brandners, wo er im Rekurs auf Hegels „List der Vernunft“ die Frage stellt, ob wir vielleicht Zeugen eines Prozesses werden (den der Migration nach Europa), der die Weltgeschichte ein Stück weiterbringen soll.
Die der modernen Mobilität geschuldete Migration verschiebe die notwendigen Revolutionen in den Herkunftsländern. Dass deren Herrscher den UN und EU-Migrationspakt begrüßen, liege auf der Hand, garantiere er ihnen doch die Aufrechterhaltung der zu beklagenden Verhältnisse.
An dieser Stelle plädiert Brandner für einen UN-Pakt gegen Versagerstaaten.
Man könne dem Islam zugleich nicht ernsthaft eine christliche Identität Europas entgegenhalten, weil es diese längst nicht mehr gebe.
Die kulturelle Ohnmacht mit gesellschaftlichen Gegensätzen umzugehen liege an der Erosion des geschichtlichen Bildungsbewusstseins, so der Autor. Es bleibe die große Aufgabe philosophischen Denkens und Erkennens, um das metaphysische Loch der Moderne zu stopfen.
Anschluss als Aufgabe des Islams
Dem Islam bleibe die Aufgabe, zu vollziehen, was der fernöstlichen und der indischen Kultur gelungen ist, um einen Anschluss an die technische Moderne herzustellen.
Falls nicht, dann bleiben sie gefangen und erklären die Islamisierung Europas zum machtpolitischen Projekt. Indem das europäische Bewusstsein universalisierend über alle Grenzen hinweggehe, werde dies zu einem Projekt der Selbstaufgabe.
Das Pathos der islamischen Bekehrungsgewalt sieht in den dekadenten europäischen Gesellschaften ohnehin einen maroden Übernahmekandidaten. Dies verweise zugleich nicht auf den Islam als zentraler Gefahr. Diese begründe sich viel eher im Verlust des eigenen kulturellen und geschichtlichen Selbstbewusstseins.
Der Mensch – so Brandner – sei immer ein regionales und kulturgeschichtlich eigentümliches Wesen, das unter den Bedingungen generationsübergreifender Prozesse seine Lebenswirklichkeit entfalte.
Wenn ein nihilistisches Europa keine sich selbst bejahende Identität mehr zustande bringe außer technischer Zivilisation und einem relativen Wohlstand, dann sei das leider nichts gegen die absolute Macht gemeinschaftsstiftender Gottesbegeisterung.
Indem die europäische Welt den Schwund ihres geschichtlichen Selbstbewusstseins zur Liberalität der Verhältnisse verkläre, kehre sich die nötige Akkulturation der Zuwanderer um und münde dialektisch in die Akkulturation der Aufnahmegesellschaft. Die Europäer werden sich entscheiden müssen, meint der Autor, denn auch ihre Zukunft hänge von der Frage ab, ob die muslimische Immigration eine invasive bleibe oder eine akkulturierende werden könne.
Die unabdingbare Voraussetzung einer geschichtlich ausgebildeten, sittlich- kulturellen Einheit eines Staatsvolkes, wird durch die Immigration aus kulturinkompatiblen Ländern verunmöglicht.
Deshalb bedarf die geschichtliche Wirklichkeit der Moderne keiner religiösen oder weltanschaulichen Reideologisierung, sondern der selbstbestimmten Erweckung ihres geistigen Kulturgutes, wo dieses zu zerfallen droht.
Ein sehr lesenswertes Buch, wo die aktuelle Postmoderne auch unter philosophischen und psychologischen Aspekten beleuchtet wird, was das Verständnis des sichtbaren Verfalls erleichtert und als mahnender Aufruf verstanden wissen will.
Erschienen in der Werkreihe Tumult/Manuscriptum
Vier Kapitel, sowie ein Vorwort und ein Anhang
131 Seiten / 23,00 €