Warum Gendern in der Praxis scheitert – anhand typischer Beispiele
Das sogenannte Gendern soll die sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter fördern. In der Praxis führt es jedoch häufig zu Missverständnissen, Unklarheiten oder sogar unfreiwilligem Ausschluss. Die folgende Tabelle zeigt typische Probleme anhand konkreter Beispiele.
Bereich |
Beispiel |
Problematik |
Stellenanzeigen | „Steuerfachangestellter / Finanzbuchhalterin / Bilanzbuchhalter*in (m/w/d)“ | Unklar: Wird je eine bestimmte Person gesucht (m/w), oder soll es inklusiv sein? Stil wirkt verwirrend, nicht neutral. |
Sprache im Alltag | „Mieter*innen zahlen höhere Nebenkosten“ | Unnatürliches Schriftbild, gesprochene Umsetzung oft sperrig oder uneinheitlich (z. B. mit Glottisschlag). |
Amtssprache | „Bürger:innen werden gebeten …“ | Widerspricht Prinzip der einfachen Sprache; ältere oder nicht-muttersprachliche Menschen fühlen sich ausgeschlossen. |
Medienberichte | In einem TV-Bericht hieß es, „Soldaten und Soldat*innen“ seien gefallen. | Falsche Gleichsetzung: Tatsächlich waren alle Gefallenen männliche Soldaten. Die Formulierung verzerrt das Bild der Realität. |
Wissenschaft | „Studierende der Sozialen Arbeit sind Expert*innen in Care-Berufen | Genderstern wird nicht einheitlich verwendet, erschwert Suche, Zitation und Lesbarkeit in wissenschaftlichen Arbeiten. |
Schule/Lehrbücher | „Schüler:innen bringen ihre Stifte mit.“ | Kinder im Schriftspracherwerb werden durch Sonderzeichen oder Binnen-I sprachlich unnötig überfordert. |
Hörfunk/TV | „Zuschauer*innen sind eingeladen, Fragen zu stellen.“ | Hörbar schwer verständlich, unnatürlich betonter Glottisschlag (s. u.) stört den Redefluss. |
Software/IT-Systeme | Formulare mit Auswahl: „Herr / Frau / Divers / Keine Angabe“ | Gut gemeint, aber führt oft zu Missverständnissen oder technischen Problemen bei Schnittstellen zu Behörden, Krankenkassen etc. |
Was ist der Glottisschlag?
Der “‘Glottisschlag“‘ (auch “Knacklaut“ oder “Glottal Stop“) ist ein kurzer Verschlusslaut, der durch ein abruptes Schließen und Öffnen der Stimmritze (Glottis) entsteht. In der deutschen Standardsprache tritt er oft unbewusst am Wortanfang auf, wenn dieser mit einem Vokal beginnt (z. B. bei “Apfel“ oder “unten“).
Im Zusammenhang mit dem Gendern wird der Glottisschlag bei der gesprochenen Form von Gendersternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt verwendet, um die sprachliche Lücke zu markieren:
Beispiel:
Lehrer*innen, gesprochen als „Lehrer [ʔ] innen“, wobei [ʔ] für den Glottisschlag steht.
Also: Lehrer_____Pause_____innen
Kritik am Glottisschlag im Gendern
- Der Laut ist ungewohnt im Deutschen und kann den Sprachfluss stören.
- Er macht gesprochene Sprache schwerer verständlich, besonders für Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder mit Deutsch als Fremdsprache.
- In offiziellen Texten lässt sich der Glottisschlag nicht verschriftlichen, ohne auf Sonderzeichen (z. B. Genderstern) zurückzugreifen, was die Lesbarkeit beeinträchtigen kann.
Fazit
Gendern ist gut gemeint, aber in vielen Fällen schlecht gemacht. Sprache soll klar, verständlich und inklusiv sein – Genderformen erreichen oft das Gegenteil. Eine ehrliche, respektvolle Ansprache ist hilfreicher als grammatische Verrenkungen.
Kritik an Genderleitfäden (z. B. Duden, Hochschulen, Verwaltungen)
Kritik an Genderleitfäden (z. B. Duden, Hochschulen, Verwaltungen)
1. Sprachwissenschaftlich fragwürdig
Der Duden folgt zunehmend einem normativen Kurs („so sollte Sprache aussehen“) statt einem deskriptiven Ansatz („so wird Sprache verwendet“).
Viele Sprachwissenschaftler kritisieren die Einführung von Sonderzeichen (Genderstern, Doppelpunkt) als **grammatikalisch unzulässig**, da diese mit dem deutschen Sprachsystem inkompatibel sind.
Der Versuch, generisches Maskulinum zu vermeiden, führt zu Redundanz („Professor*innen und ihre Kolleg*innen“), **Lesbarkeitsproblemen** und **sprachlicher Verarmung**.
2. Praktisch uneinheitlich und willkürlich
Die Empfehlungen in Leitfäden sind meist nicht rechtsverbindlich, aber erzeugen faktischen Druck – etwa im akademischen oder behördlichen Bereich.
Unterschiedliche Leitfäden widersprechen sich: Duden erlaubt z. B. „Lehrer*innen“, während andere Institutionen den Doppelpunkt bevorzugen (*„Lehrer:innen“*).
Es fehlt eine **standardisierte gesprochene Form**, was zu Chaos in Medien und Bildungseinrichtungen führt.
3. Ausschluss durch Inklusion?
Menschen mit Leseschwäche, Sehbehinderung oder nichtdeutscher Muttersprache werden durch Sonderzeichen nicht einbezogen, sondern ausgegrenzt.
Screenreader (z. B. für Blinde) stolpern über „Studierende*r“ oder „Mitarbeiter:innen“, was die Barrierefreiheit verschlechtert.
Kinder und Jugendliche, die die Schriftsprache gerade erst lernen, werden mit künstlicher Orthografie konfrontiert.
4. Ideologisierung der Sprache
Viele Genderleitfäden wirken nicht neutral, sondern vertreten eine politische oder aktivistische Sichtweise auf Sprache.
Statt Vielfalt abzubilden, wird versucht, sprachliche Realität zu normieren – mit erheblichem gesellschaftlichen Druck auf Nicht-Mitmachende.
Wer genderfrei schreibt, gilt schnell als rückständig oder gar als diskriminierend – das widerspricht dem Gedanken der offenen Debatte.
5. Juristische Unsicherheit
In Behörden oder Bewerbungsverfahren ist unklar, ob gegenderte Formulierungen als Pflicht gelten – oder ob sie z. B. einen Ablehnungsgrund darstellen können.
Bei missverständlicher Formulierung könnten Rechtsfolgen entstehen – etwa im Arbeitsrecht (Diskriminierung bei Ausschreibungen).
Einige Juristen plädieren dafür, bei der Rechtssprache am generischen Maskulinum festzuhalten, da es klar, bewährt und rechtssicher sei.
Fazit:
Genderleitfäden mögen gut gemeint sein, sind aber oft sprachlich übergriffig, uneinheitlich, realitätsfern und sozial polarisierend.
Beruflich wegen des Status "Alleinerziehender" als Mann sehr ausgebremst. Daher als "IT-Allroundkraft" Tätigkeiten für mehrere Stadtbibliotheken, für ein Theater mit Darstellern mit Downsyndrom und anderem, Webadministrator und Content Manager, Social Media-Mensch etc. Der Sohn ist mittlerweile 20 und wird schon lange nicht mehr erzogen.
Ich habe derzeit Raum und Zeit für neue Aufgaben im beruflichen Umfeld.
Heavy-Metal-Fan sei über 40 Jahren. "Ich bin ein treuer Mensch!"